Petition gestartet: Anwohner wehren sich gegen Fluglärm am BER!

Petition gestartet: Anwohner wehren sich gegen Fluglärm am BER!
Eberswalde, Deutschland - Ein starkes Zeichen setzen die Anwohner der Gemeinden Schulzendorf, Eichwalde und Zeuthen gegen den Fluglärm am Flughafen Berlin Brandenburg (BER). Die Petition, die gegen die lauten und zu tiefen Flugzeuge gestartet wurde, findet immer mehr Unterstützung. Bis Montagabend konnten bereits 482 Unterschriften gesammelt werden, was die Dringlichkeit der Thematik unterstreicht. Moz.de berichtet, dass in der Petition gefordert wird, dass die Flugzeuge deutlich höher und leiser starten sollen, um die Lärmbelästigung zu reduzieren.
Der derzeitige Startvorgang, bekannt als „Intersection Take Off“, führt zu einem tiefer fliegenden und somit lauteren Flug. Anwohner klagen über die Lärmbelastung, die sich kritisch auf die Lebensqualität auswirkt. Bürgermeister Jörg Jenoch, als Vorsitzender der „Schutzgemeinschaft Umlandgemeinden Flughafen Schönefeld“, sieht dringenden Handlungsbedarf. Er kritisiert nicht nur die Lärmentwicklung, sondern auch, dass die zuständigen Behörden sich scheuen, Verantwortung zu übernehmen.
Fluglärmmessungen und Gesundheitsrisiken
Die Lärmmessungen am 14. Juni 2025 beweisen das Ausmaß des Problems: So verzeichnete die Iberia IB1802, die von der Mitte der Startbahn abgehoben hat, in Schulzendorf 73,6 Dezibel bei 910 Meter Höhe, während die Turkish Airlines TK 1730, die vom Anfang der Startbahn startete, nur 72,3 Dezibel bei 1100 Metern erzeugte. Diese Zahlen belegen, dass Startoperationen von der Mitte der Bahn lautere Geräusche verursachen, was die Situation für die Anwohner noch unerträglicher macht.
Die gesundheitlichen Folgen solcher Lärmexposition sind nicht zu unterschätzen. Laut einer Studie, die im Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology veröffentlicht wurde, sind Anwohner von Flughäfen einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlafstörungen ausgesetzt. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines rigorosen Nachtflugverbots, insbesondere in Zeiten hoher Schlafsensibilität. BIG-Fluglärm fordert entsprechende Maßnahmen vom Gesetzgeber.
Der Druck auf die Politik steigt
Die Petition, die sich direkt an den brandenburgischen Landtag richtet, zielt nicht nur auf die Minimierung der „Intersection Take Offs“ ab. Es wird gefordert, dass die Landesregierung sich aktiv für die Normalisierung von Starts vom Anfang der Startbahn einsetzt. Die negativen Auswirkungen des Fluglärms werden insbesondere in den Nachtstunden stärker, was die Forderungen nach einer klaren staatlichen Verantwortung zur Lärmminderung anheizt. Das Umweltbundesamt und das Bundesverwaltungsgericht haben wiederholt die staatliche Verpflichtung zur Lärmminderung betont und fordern die entsprechenden Maßnahmen.
Ein Vorschlag zur Minderung des Lärms sieht vor, Aufrollwege zu sperren, um die Flugzeuge in größerer Höhe über bewohnte Gebiete zu bringen. So könnte eine erhebliche Verringerung der Lärmbelastung für die Anwohner erzielt werden. Doch der Flughafen selbst verteidigt die Praxis der „Intersection Take Offs“ und bezeichnet diese als international üblich. Dabei machen solche Starts nur einen kleinen Teil der Flugbewegungen aus.
Für mehr als 300.000 Menschen, die in der Nähe von Flughäfen leben, ist Fluglärm ein echtes Problem. Bürgermeister Jenoch bezeichnet den Flughafen als „schlechten Nachbarn“ und sorgt sich um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Anwohner. Zuletzt wurden über 7000 Unterschriften gegen eine mögliche Verschiebung der Hoffmann-Kurve gesammelt, die die zuletzt eingereichten Forderungen weiter stärkt.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob der Druck der Bürger und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einem Umdenken bei den Verantwortlichen führen werden. Die Anwohner in Brandenburg bleiben am Ball und engagieren sich aktiv für ihre Interessen.
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Ort | Eberswalde, Deutschland |
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