Skandal in Brandenburg: Hausverbot für Juden und Israelis!

Im Juni 2025 erteilt ein Schneider in Kleinmachnow Juden und Israelis ein Hausverbot, was zu Ermittlungen wegen Volksverhetzung führt.
Im Juni 2025 erteilt ein Schneider in Kleinmachnow Juden und Israelis ein Hausverbot, was zu Ermittlungen wegen Volksverhetzung führt. (Symbolbild/MB)

Skandal in Brandenburg: Hausverbot für Juden und Israelis!

Kleinmachnow, Deutschland - Ein Vorfall in Brandenburg sorgt derzeit für Aufregung. Ein Schneider, Osman Uyar, hat auf seiner Facebook-Seite ein Hausverbot für Juden und Israelis in seinen Geschäften ausgesprochen. Der Facebook-Post, der massive Grammatikfehler enthalten hat, lautete: „Ab heute in meinem beinenbetrieb darf keine Jude eintreten nämlich wir wollen Frieden haben keine Krieg, deshalb jede Jude hat oder Israeli in meinem beidem Laden Hausverbot.“ Nachdem der Fehler in der Öffentlichkeit bekannt wurde, verschwand der Eintrag schnell wieder von der Plattform.

In der Folge rückten Polizeibeamte im Geschäft „Yörük I“ in Kleinmachnow an. Osman Uyar selbst sieht sich als Opfer; er beschuldigte seinen Sohn, der die Änderungsschneiderei „Yörük II“ in Calau betreibt, für den Post verantwortlich. Des Weiteren behauptete Uyar, sein Facebook-Konto sei von Hackern gekapert worden. „Ich bin Geschäftsmann. Mir ist egal, ob Jude, Muslim, Christ“, erklärte er nach dem Vorfall. Doch die Polizei hat bereits Ermittlungen wegen Volksverhetzung eingeleitet, und es ist geplant, eine „Gefährderansprache“ mit dem Autor des Posts zu führen.

Historischer Hintergrund

Die antisemitischen Tendenzen im Vorfall werfen Schatten auf eine dunkle Geschichte, in der Juden im Nazi-Deutschland von den späten 1930er-Jahren an der Zutritt zu vielen Geschäften und Einrichtungen untersagt wurde. Die aktuellen Belange werden durch die zunehmend aggressiven Aktivitäten von Bewegungen wie der BDS verstärkt. Die Tagesspiegel berichtet, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz die Boykottbewegung BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) als extremistischen Verdachtsfall eingestuft hat.

Diese Bewegung, die 2005 gegründet wurde, fordert eine umfassende Isolation Israels in wirtschaftlicher, kultureller, diplomatischer und politischer Hinsicht. Kritiker sehen in BDS ein Instrument, das nicht nur gegen die israelische Politik gerichtet ist, sondern auch antisemitische Züge trägt. Die Bundeszentrale für politische Bildung erklärt, dass die Forderungen der BDS als Bedrohung der Existenz Israels interpretiert werden können.

Politische Reaktionen

Der Bundestag hat die BDS-Bewegung bereits 2019 als antisemitisch verurteilt und forderte die Bundesregierung sowie Städte und Gemeinden auf, keine Veranstaltungen der Bewegung zu unterstützen. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 kam es zu israelfeindlichen Versammlungen, an denen sich BDS-nahe Gruppierungen beteiligten. Dies hat die Aufmerksamkeit auf die besondere gesellschaftliche Sensibilität zum Thema Judenfeindlichkeit in Deutschland gelenkt.

Zusätzlich zu den aktuellen Ereignissen zeigt ein Bericht des Verfassungsschutzes von 2023, dass es „hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte“ gebe, dass BDS gegen den Gedanken der Völkerverständigung verstößt. Die Jüdische Allgemeine hebt hervor, dass solche Vorfälle nicht isoliert betrachtet werden dürfen und dass der gesellschaftliche Diskurs über Antisemitismus und dessen verschiedenen Erscheinungsformen mehr denn je notwendig ist.

Zusammenfassend wird deutlich, dass sich die Gesellschaft einer Herausforderung gegenübersieht. Die aktuelle Debatte um antisemitische Äußerungen und die BDS-Kampagne muss aktiv und offen geführt werden, um Vorurteile abzubauen und die Diversität in Brandenburg zu fördern.

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OrtKleinmachnow, Deutschland
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