
Im Februar 2025 wird der Landkreis Oder-Spree von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AEE) als „Energie-Kommune des Monats“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung würdigt den ganzheitlichen Ansatz der Region in den Bereichen Wärme, Mobilität und Strom, der im Sinne des Klimaschutzes umgesetzt wird. In der optimistisch gestimmten Region lässt sich somit die erfolgreiche Energiewende in einer ländlichen Umgebung erkennen.
Der Landkreis Oder-Spree, der rund 180.000 Einwohner zählt und sich südöstlich von Berlin bis zur polnischen Grenze erstreckt, weist eine bemerkenswerte Energiebilanz auf: Im Jahr 2022 produzierte die Region 928 Gigawattstunden Strom, was einer Bedarfsdeckung von 120 % entspricht. Dies bedeutet, dass der Landkreis mehr Strom erzeugt, als er benötigt, was ihn zum ersten Flächenkreis in Deutschland mit einem eigenen Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept macht.
Innovative Strategien und Bürgerbeteiligung
Das Klimaanpassungskonzept des Landkreises analysiert ein breites Spektrum an Handlungsfeldern, Potenzialen und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung. Integrale Bestandteile des Konzepts sind eine aktive Bürgerbeteiligung sowie der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen. Bis 2024 sind bereits 10.500 Photovoltaikanlagen installiert, wobei der Ausbau Aspekte wie Biodiversität, lokale Wertschöpfung und den Wasserhaushalt berücksichtigt. Auch die Bürgerenergiegenossenschaft „Bürgerenergie Oder-Spree (BEOS“, die 2020 gegründet wurde, spielt eine wesentliche Rolle in der Förderung gemeinschaftlicher Projekte.
Für die Akzeptanzsteigerung von Photovoltaik-Projekten empfiehlt die Verwaltung, die Bürger aktiv in die Planungen einzubeziehen. Dieses Engagement ist ein zentraler Baustein, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und die Region fit für die Zukunft zu machen.
Technologische Synergien und Sektorkopplung
Ein weiterer Erfolg des Landkreises ist die Nutzung von Sektorkopplung, um die Effizienz in der Energienutzung zu steigern. Hierbei wird ein innovativer Ansatz verfolgt, der erneuerbare Energien für Strom, Wärme und Mobilität integriert. Der Landkreis hat bereits 175 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 454.000 kW installiert, wodurch Windenergie mehr als die Hälfte der emissionsfreien Energieleistung des Landkreises ausmacht.
Die erfolgreiche Umsetzung der Sektorenkopplung erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren. Dazu gehören kommunale Unternehmen wie Stadtwerke, die Stadtplanung, die Kommunalpolitik sowie Netzbetreiber. Diese Akteure sind entscheidend, um eine nachhaltige Energieinfrastruktur zu entwickeln und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erhöhen.
Besondere Herausforderungen durch den dezentralen Wandel in der Energieversorgung müssen durch kreative technische Lösungen und neue Geschäftsmodelle bewältigt werden. Potenzialanalysen zeigen, dass es insbesondere im Bereich erneuerbare Wärmequellen und einer verbesserten Gebäudedämmung erhebliches Energieeinsparpotenzial gibt.
Ziel dieser Bestrebungen ist es, eine lebenswerte und nachhaltige Heimat für die kommenden Generationen zu schaffen. Der Landkreis Oder-Spree zeigt, wie durch Kooperation, innovative Ansätze und Bürgerengagement eine erfolgreiche Energiewende in ländlichen Räumen Realität werden kann. Weitere Informationen zu den Hintergründen und Initiativen finden sich auf stadt-und-werk.de.
Zusätzlich verdeutlichen die aufgeführten Maßnahmen und Aktivitäten in den Kommunen, dass die Integration von erneuerbaren Energien und die Reduzierung von CO2-Emissionen nicht nur technologische, sondern auch gesellschaftliche Herausforderungen darstellen. Aktive Bürgerbeteiligung und durchdachte Stadtplanung sind freilich grundlegende Elemente dieser Transformation.