Oberhavel

Schock für Oberhavel: Hennigsdorfer Krankenhaus muss schließen!

Die geplante Schließung des Krankenhauses in Hennigsdorf löst weitreichende Besorgnis in der Region Oberhavel aus. Aktuell betreibt das Krankenhaus 458 Betten, was über die Hälfte der Kapazitäten der Oberhavel Kliniken ausmacht. Im Jahr 2023 wurden dort 14.058 stationäre Behandlungen durchgeführt. Die Patienten sollen nach der Schließung in der nahegelegenen Klinik in Oranienburg versorgt werden, während Hennigsdorf nur noch ein medizinisches Versorgungszentrum bleibt. Diese Entscheidung von maz-online.de verändert die medizinische Landschaft erheblich.

Das Hennigsdorfer Krankenhaus, das 1954 eröffnet wurde, bietet derzeit zehn Fachabteilungen, darunter Intensivmedizin, Neurologie und Geriatrie. Es gibt zudem drei Tageskliniken mit Platz für 46 Personen, die auf die Behandlung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen spezialisiert sind. Insgesamt arbeiten 137 Ärzte und 347 Pflegekräfte am Standort. Dieser Fachkräftemangel, gepaart mit einer hohen Pflegelast, erhöht den Druck auf das bereits strapazierte Personal. Zudem werden große Investitionen in die Infrastruktur, wie ein neuer OP-Saal und die Erweiterung der Rettungsstelle, in den letzten Jahren getroffen.

Krankenhausreform und deren Auswirkungen

Die Schließung des Hennigsdorfer Krankenhauses erfolgt im Rahmen einer umfassenden Krankenhausreform, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach initiiert wurde. Diese Reform zielt darauf ab, die Zentralisierung und Spezialisierung der medizinischen Versorgung in Deutschland zu verbessern. Die Reform, die 2029 in Kraft tritt, wird von den Oberhavel Kliniken unterstützt, da sie der Meinung sind, dass die Qualitätsanforderungen an beiden Standorten nicht mehr erfüllt werden können. Landrat Alexander Tönnies und Dr. med. Detlef Troppens haben bereits über den Prozess informiert, der laut moz.de für Hennigsdorf eine negative Prognose darstellt.

In den kommenden Jahren wird Oranienburg zum zentralen Standort ausgebaut, während Hennigsdorf stationäre Versorgungsangebote verlieren wird. Die Entscheidung wird in fünf bis sieben Jahren umgesetzt, wobei 87% der Bevölkerung in Oberhavel eine Anfahrt von weniger als 30 Minuten nach Oranienburg haben, im Gegensatz zu nur 80% für Hennigsdorf. Die Klinik in Gransee bleibt jedoch als Standort für die Grundversorgung erhalten.

Finanzielle Rahmenbedingungen

Auf politischer Ebene wird die Bedeutung der Reform durch einen geplanten Transformationsfonds von 50 Milliarden Euro unterstrichen, der von gesetzlichen Krankenkassen und Bundesländern finanziert werden soll. Die Krankenhausreform wird auch Auswirkungen auf die finanziellen Strukturen der Kliniken haben, da eine neue Vorhaltefinanzierung eingeführt wird. Dabei sollen etwa 60% der Kosten auf Basisfinanzierung gedeckt werden. Dies wird eine Entlastung für Krankenhäuser bedeuten, die unter finanziellen Defiziten leiden, während die Qualität der medizinischen Versorgung gesichert werden soll, so dutchbullion.de.

Die Auswirkungen der Reform sind sowohl positiv als auch negativ. Patienten können eine bessere Behandlungsqualität durch Spezialisierung erwarten, müssen jedoch mit längeren Anfahrtswegen rechnen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die Herausforderungen der Umsetzung und die Ungewissheiten in Bezug auf einzelne Kliniken und deren Finanzierung bleiben ein Thema, das weiterhin Beachtung finden muss.

Insgesamt steht das Hennigsdorfer Krankenhaus am Wendepunkt seiner Geschichte. Nach jahrzehntelangen Investitionen und Umbauten geschieht nun eine Abkehr von der stationären Versorgung, was die gesundheitliche Grundversorgung in der Region Oberhavel maßgeblich verändern wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
maz-online.de
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moz.de
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dutchbullion.de

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