
Der Landkreis Oberhavel stellt sich einer ernstzunehmenden Herausforderung in der Landwirtschaft: die Maul- und Klauenseuche (MKS). Nach dem Ausbruch, der kürzlich im benachbarten Märkisch-Oderland bei einer Wasserbüffel-Herde entdeckt wurde, sieht sich der Landkreis gezwungen, schnell zu handeln. Um den von der Tierseuche betroffenen Landwirten zu helfen, wurde ein Hilfsfonds in Höhe von 250.000 Euro eingerichtet. Diese Maßnahme soll die finanziellen Schäden abfedern, die durch die Kontaktsperre und die damit verbundenen Schließungen entstanden sind.
Betroffen von der MKS sind insbesondere drei Betriebe in Oberhavel, die aufgrund ihrer Kontaktstelle zu einem Transporter mit verendeten Wasserbüffeln vorübergehend schließen mussten. Diese Kontaktsperre wurde am 31. Januar 2025 für zwei der Höfe und am 2. Februar 2025 für den dritten Hof aufgehoben. Doch bis dahin blieb die Vermarktung ihrer Produkte unmöglich, was die Situation für die Landwirte zusätzlich erschwert hat. Landrat Alexander Tönnies (SPD) hebt hervor, dass die finanzielle Unterstützung notwendig sei, da das Land kurzfristig keine Hilfe leisten könne. Die Situation stellt eine erhebliche Belastung für die betroffenen Betriebe dar, zumal die MKS in Brandenburg auch Probleme für die Schweinehalter mit sich bringt, da Schlachthöfe wegen der Seuche keine Tiere mehr annehmen.
Hintergrund der Kontaktsperre
Die Kontaktsperre wurde als Reaktion auf den Nachweis der MKS getroffen, der am 10. Januar 2025 bei einem Tierhalter in Hoppegarten amtlich bestätigt wurde. Innerhalb einer festgelegten Schutzzone von mindestens drei Kilometern um den Ausbruchsort wurde ein striktes Transportverbot für Klauentiere verhängt, während eine Überwachungszone von mindestens zehn Kilometern eingerichtet wurde. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die weitere Ausbreitung der hoch ansteckenden Viruserkrankung zu verhindern.
Wie die Borkener Zeitung berichtet, gelten die strengen Hygienevorschriften und Überwachungen als notwendig, um die Gesundheit der bestroffenen Tiere zu schützen und mögliche neue Fälle frühzeitig zu erkennen. Veterinärmediziner des Landkreises haben mehrfach Untersuchungen und Blutproben an den Tieren der betroffenen Bauernhöfe durchgeführt. Das Ergebnis für einen vierten Hof, einem privaten Schafhalter, steht allerdings noch aus.
Aktuelle Lage und Ausblick
Bislang ist kein weiterer Fall von MKS in der Region festgestellt worden, was einen gewissen Lichtblick darstellt. Die MKS gilt nur für Menschen als ungefährlich. Dennoch bleibt die Herkunft des Virus bei den Wasserbüffeln unklar, was zusätzliche Fragen aufwirft. Die Tiere, die an der Seuche erkrankten, mussten in der Folge getötet werden. Die Website des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten weist darauf hin, dass geeignete Impfstoffe in Deutschland vorhanden sind, die bei einer Aktivierung durch die Bundesländer innerhalb weniger Tage bereitgestellt werden können. Eine vorbeugende Impfung ist jedoch nicht möglich, sodass die aktuelle Strategie auf Eindämmung und vorsorglichen Transportverboten basiert.
Die nächsten Wochen werden entscheidend sein für die Landwirte in Oberhavel und den umliegenden Regionen. Während die Behörden alle notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der MKS ergreifen, bleibt abzuwarten, welche Unterstützung die Landwirte aus dem newly eingerichteten Hilfsfonds erhalten und wie schnell die Betriebe sich von den finanziellen Einbußen erholen können.