
Die Pendler im Nordwesten Brandenburgs müssen sich auf erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. Ab dem 8. April 2024 werden umfassende Bauarbeiten an der RE6-Strecke zwischen Neuruppin und Hennigsdorf sowie auf der A24 zu regelmäßigen Ausfällen führen. Die Moz.de berichtet, dass die linearen Sanierungsarbeiten insbesondere in den Nachtstunden zwischen 22 Uhr und 3.30 Uhr stattfinden.
Diese Bauarbeiten sind nicht nur auf die Bahnstrecke beschränkt; auch auf der A24 zwischen dem Dreieck Wittstock und der Anschlussstelle Meyenburg wird seit dem 8. April 2024 eine umfassende Sanierung durchgeführt. Die Autobahngesellschaft investiert 14 Millionen Euro, um Schäden durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion im Beton zu beheben und die Asphaltschicht zu erneuern. Diese Maßnahmen sollen bis Dezember 2024 abgeschlossen sein, um die Sicherheit und Qualität der Verkehrswege langfristig zu verbessern, wie RBB24 berichtet.
Details zu den Bauarbeiten
Besonders betroffen von den neuen Bauarbeiten ist der Abschnitt zwischen Velten und Kremmen. Hier sind die Ausfälle der Züge während der genannten Zeiträume besonders ausgeprägt. Für die Nacht vom 11. auf den 12. April sind mehrere Züge betroffen: Der RE 3637 fällt von Hennigsdorf bis Berlin-Gesundbrunnen aus, der RE 3639 von Neuruppin West bis Berlin sowie weitere Züge von Berlin in Richtung Neuruppin. Für die betroffenen Fahrten werden Ersatzbusse angeboten, die jedoch nicht immer direkt an den Bahnhöfen halten.
Die Einschränkungen im Zugverkehr werden sich bis Juni 2024 hinziehen, wobei montags und dienstags zwischen 21 und 24 Uhr ebenfalls mit Einschränkungen gerechnet werden muss. Diese Ausfälle betreffen insbesondere die Tage 8., 28., und 29. April sowie mehrere Tage im Mai und Juni. Für die Pendler bedeutet das eine große Herausforderung, insbesondere in der Kombination mit den Bauarbeiten auf der A24.
Ersatzverkehr und Einschränkungen
Die Deutsche Bahn hat bereits einen Ersatzfahrplan veröffentlicht. Reisende müssen sich darauf einstellen, dass die Mitnahme von Fahrrädern, Rollstühlen und Kinderwagen im Ersatzverkehr eingeschränkt ist. Die Entscheidung über die Mitnahme liegt beim Buspersonal. Dies führt zu zusätzlichem Unmut bei den Betroffenen, da viele Pendler auf eine barrierefreie Anbindung angewiesen sind.
Zusätzlich wird an der RE6-Strecke zwischen Wittstock und Liebenthal Gleiserneuerungen und Technikmodernisierungen vorgenommen. Auch hier werden Ersatzbusse zwischen Perleberg, Wittstock und Dossow eingesetzt, die bis zu 50 Minuten vor den regulären Zugabfahrtszeiten abfahren. Damit wird versucht, den Unannehmlichkeiten der Bauarbeiten Rechnung zu tragen und den Reisenden eine gewisse Planungssicherheit zu bieten.
Diese Infrastrukturmaßnahmen fallen in einen positiven Kontext, in dem die Deutsche Bahn in den letzten Jahren erheblich in die Modernisierung des Schienennetzes investiert hat. Im Jahr 2022 wurden dafür 10,7 Milliarden Euro für den Ausbau und die Erneuerung von Netz, Bahnhöfen und Energieanlagen bereitgestellt, ergänzt durch 2,5 Milliarden Euro für die Instandhaltung. Diese finanziellen Mittel sind entscheidend, um die Herausforderungen durch vergangene Materialengpässe und steigende Preise zu bewältigen. In diesem Zusammenhang stellt die Deutsche Bahn sicher, dass die Infrastruktur auch langfristig stabil bleibt, insbesondere in Anbetracht der gleichzeitigen Bauarbeiten auf der A24, die eine bedeutende Verkehrsader für die Region darstellt, wie im Deutschen Bahn Konzernlagebericht betont wird.
Die bevorstehenden Wochen werden für Pendler in der Region darüber hinaus eine Geduldsprobe darstellen. Mit den umfassenden Bauprojekten und den damit verbundenen Einschränkungen wird es für viele notwendig sein, alternative Transportmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.