Rettung der Lieblingskneipen: Umfrage in Teltow-Fläming gestartet!
Die Umfrage zu Lieblingskneipen in Teltow-Fläming beleuchtet Traditionslokale und deren Herausforderungen in der Gastronomie.

Rettung der Lieblingskneipen: Umfrage in Teltow-Fläming gestartet!
In den gemütlichen Ecken von Teltow-Fläming machen sich zurzeit viele ein Bild davon, wo sie ihre Lieblingskneipe finden. Die MAZ hat eine Umfrage gestartet, bei der die Leserinnen und Leser dazu aufgefordert werden, ihre persönlichen Favoriten zu benennen. Kneipen und Wirtshäuser sind nicht nur Orte für kulinarische Genüsse, sie stellen seit Jahrzehnten bedeutende Treffpunkte in der Region dar. Doch die Herausforderungen, denen sich diese Traditionslokale gegenübersehen, sind nicht zu übersehen.
Gerade in den letzten Jahren hat sich ein wahrer „Kneipensterben“ etabliert. Die Coronapandemie hat viele Betriebe zur Aufgabe gezwungen, während die, die durchhielten, oft mit hohen Kosten und einem akuten Personalmangel zu kämpfen hatten. In Brandenburg beispielsweise sank die Zahl der Restaurants mit Bedienung von 2.200 auf 1.800 innerhalb von nur acht Jahren. „Da liegt was an“, wie es so schön heißt – die wirtschaftlichen Belastungen sind enorm. So steigen die Preise für Energie, Miete und Lebensmittel, während die Nachfrage in ländlichen Gegenden oft nicht mithalten kann.
Traditionen in Gefahr
Besonders in Teltow-Fläming stehen einige Traditionskneipen auf der Kippe. Das Wirtshaus zum Schöbendorfer Busch in Baruth wird zum Jahresende schließen. Das Waldstübchen in Mahlow hingegen hat Glück im Unglück: Durch die Übernahme von Ex-Boxweltmeister Stefan Lutter und seiner Frau Vivian wird es weitergeführt. „Wir sind froh, dass wir nicht die nächsten sind, die schließen müssen“, sagt eine langjährige Stammkundin. Der Erhalt dieser sozialen Anlaufstellen ist wichtig für die Gemeinschaft.
Das Gasthaussterben ist jedoch kein Einzelfall. Über die Bundesländer hinweg sieht es ähnlich aus. Der Deutschlandfunk berichtet von einer steigenden Zahl an geschlossenen Wirtshäusern in ländlichen Regionen allgemeiner Art. Gastronomen fordern eine Mietpreisbremse für Kleingewerbe sowie eine Senkung der kommunalen Gebühren für Außengastronomie. Die letzten Zahlen verdeutlichen, dass die Gastronomie im Jahr 2024 real um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fiel und immer noch 15,8 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegt. Tatsächlich haben viele Gastronomen ihre Öffnungszeiten bereits reduziert, um Kosten einzusparen.
Kreativität gefragt
Doch einfach aufzugeben, kommt für viele nicht in Frage. In Sachsen wurde die „Wanderkneipe“ gegründet, um kleinen Gemeinden unter die Arme zu greifen. Solche Initiativen könnten auch in Brandenburg eine Lösung darstellen. Genossenschaften versuchen, Kneipen durch den Verkauf von Anteilen zu erhalten, und das Kommen von neuen Betreibern in blühenden Lagen bringt zwar frischen Wind, kann aber die generellen Trends nicht umkehren. Die WDR weist darauf hin, dass der Verlust von Fachkräften und die Überlastung durch Bürokratie Herausforderungen darstellen, die viele Betreiber kaum noch stemmen können.
Ein weiterer belastender Faktor ist der Ukraine-Krieg, der die wirtschaftliche Lage zusätzlich verschärfte. Zukünftig wird jedoch eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent für die Gastronomie ab 2026 erwartet, was vielleicht den Druck auf die Preise ein wenig mindern könnte. „Hoffen wir das Beste!“, meint ein Gastronom aus der Region. Die anhaltenden Schwierigkeiten bedeuten, dass es Zeit für neue Ideen ist – und dass die Liebe zur Kneipe auf niemanden in der Region verloren gehen sollte.
Für alle, die an der Umfrage teilnehmen wollen, finden sich weitere Informationen auf der Website www.maz-online.de/dorfkneipentf. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Heimatkneipen in Teltow-Fläming weiterentwickeln werden, und welche Favoriten die Leser:innen letztendlich küren.