Zukunft des Goebbels-Areals: Abriss oder neues Nutzungskonzept?

Berlin prüft 13 Bewerber für das verfallene Bogensee-Areal in Wandlitz, zuvor Goebbels-Villa. Abrissoptionen und Finanzierung unklar.
Berlin prüft 13 Bewerber für das verfallene Bogensee-Areal in Wandlitz, zuvor Goebbels-Villa. Abrissoptionen und Finanzierung unklar. (Symbolbild/MB)

Zukunft des Goebbels-Areals: Abriss oder neues Nutzungskonzept?

Wandlitz, Deutschland - In Brandenburg wird es in naher Zukunft spannend, denn das Land Berlin hat 13 Bewerber ausgewählt, die eine neue Nutzung für das verfallene Areal am Bogensee entwickeln möchten. Dieses einstige Glanzstück, in dessen Mitte die Villa des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels steht, fristet seit über 20 Jahren ein Schattendasein. Wie der Uckermarkkurier berichtet, haben insgesamt 253 Interessenten ihr Interesse an dem 16 Hektar großen Gelände bekundet. Die 13 ausgewählten Kandidaten müssen nun ein umfassendes Nutzungs- und Finanzierungskonzept vorlegen.

Aktuell ist die Lage alles andere als rosig: Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) hat die schwierige Aufgabe, mit den hohen Investitionskosten und der unhaltbaren Situation umzugehen. Jährlich fallen etwa 250.000 bis 300.000 Euro für die Instandhaltung des Areals an, und für eine Wiederherstellung und Erschließung sind mindestens 300 Millionen Euro nötig. Eine Finanzierung durch das Land Berlin ist dabei aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht in Sicht.

Kritische Überlegungen zum Abriss

Wie weiter mit den maroden Gebäuden? Welchen Weg die Entscheidungsträger einschlagen, bleibt abzuwarten. Wie auch der Entwicklungsstadt ausführlich schildert, steht auch der Abriss der vollklimatisierten Villa zur Diskussion. Diese gilt als besonders sensibel, wobei ein früherer Verkaufsversuch scheiterte, da ideologisch problematische Nutzungen verhindert werden sollten. Die BIM hat angedeutet, dass sie den Abriss aufgrund der exorbitanten Unterhaltskosten prüft. Das Areal hat keinen tragfähigen Nutzungskonzept, und bisher hat sich auch keine Institution bereit erklärt, das gesamte Gelände zu übernehmen.

Der Denkmalschutz spielt eine zentrale Rolle in dieser Thematik. Ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude kann abgerissen werden, wenn die Sanierungskosten die möglichen Einnahmen übersteigen. Dies ist in ähnlichen Fällen bereits so entschieden worden, wie das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz festgestellt hat, wie Streifler berichtet. Ob diese Regelung auch in Bezug auf das Bogensee-Areal Anwendung findet, bleibt abzuwarten.

Die Gemeinde Wandlitz und der Landkreis Barnim drängen auf eine neue Nutzung des Geländes, verbunden mit der Hoffnung, die Demokratie zu fördern. Ob es dazu kommt, müssen die künftigen Entscheidungen zeigen. Die Gespräche stehen noch ganz am Anfang und die ersten Entscheidungen könnten möglicherweise schon bald fallen.

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OrtWandlitz, Deutschland
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