CSD Eberswalde: Hunderte feiern Vielfalt trotz bedrohlicher Angriffe!
Am 21. Juni 2025 fand der CSD in Eberswalde statt, begleitet von erhöhter Polizeipräsenz nach einem gewaltsamen Vorfall.

CSD Eberswalde: Hunderte feiern Vielfalt trotz bedrohlicher Angriffe!
Am 21. Juni 2025 verwandelt sich Eberswalde in ein buntes Spektakel der Vielfalt, als Hunderte Menschen beim Christopher Street Day (CSD) die Straßen füllen. Nach einem beunruhigenden Vorfall in Bad Freienwalde, bei dem ein Fest für Vielfalt von einer Gruppe vermummter Angreifer gestört wurde, war die Aufregung im Vorfeld groß. Doch die Teilnehmer des CSD konnten unbeschadet durch die Stadt ziehen und ihre Rechte feiern. Wie rbb24 berichtet, war die Stimmung trotz der vorherigen Sorgen überwiegend friedlich.
Begonnen hat der bunte Zug am Bahnhof vor einer beeindruckenden Kulisse. Die Demonstrierenden zogen mit lautem Geschrei und bunten Wagen über die Eisenbahnstraße und den Marktplatz, vorbei an einem gleichzeitig stattfindenden Sommerfest der AfD. Besonders bemerkenswert: Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, um beide Veranstaltungen zu trennen. Doch es kam zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Rund 2.000 Menschen setzten ein starkes Zeichen für die Rechte queerer Menschen, während die AfD-Veranstaltung mit weniger als 100 Teilnehmern eher mickrig und unauffällig blieb. Ein Sprecher der Brandenburger Polizei stellte klar, dass die Veranstaltung laut, aber friedlich war – was angesichts der gestiegenen Gewalt gegen queere Menschen in Brandenburg ein wahrer Erfolg ist.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
Die erhöhte Polizeipräsenz war eine direkte Reaktion auf den Angriff, der weniger als eine Woche zuvor in Bad Freienwalde stattgefunden hatte. Bei diesem Vorfall wurden zwei Menschen verletzt, als eine Gruppe von Vermummten das Fest überfiel. Brandenburgs Polizeipräsident Oliver Stepien, der persönlich vor Ort war, wollte die Lage einschätzen und die Sorgen der Menschen ernst nehmen. Er betonte die Dringlichkeit, gegen Rechtsextremismus vorzugehen und stellte klar, dass solche Gewalttaten nicht toleriert werden dürfen. Die steigende Zahl der Übergriffe lässt sich nicht leugnen: Die Straftaten gegen queere Menschen stiegen von 68 im Jahr 2023 auf 118 im Jahr 2024, was einer alarmierenden Zunahme von rund 74 Prozent entspricht.
Ministerpräsident Dietmar Woidke stellte beim SPD-Landesparteitag in Cottbus klar, dass Brandenburg ein Bollwerk gegen Faschismus und Rechtsextremismus sei. „Wir müssen für ein freies und gleichberechtigtes Miteinander aller Menschen eintreten“, so Woidke. Diese Botschaft kam bei den Teilnehmern des CSD gut an. Ein Teil der Feierlichkeiten bestand nicht nur aus bunten Paraden, sondern auch aus der eindringlichen Forderung nach Gleichberechtigung und Akzeptanz im Alltag und in der Gesellschaft.
Die friedliche Demonstration, die im Park am Weidedamm mit einer Abschlusskundgebung endete, zeigte, dass die queere Community trotz aller Widrigkeiten zusammensteht. Es war ein starkes beispielsweise für Liebe, Vielfalt und den unbedingten Willen, gegen Diskriminierung und rechte Gewalt aktiv einzutreten. Der CSD in Eberswalde war in diesem Jahr mehr als nur eine Feier; er war ein wichtiges Ereignis für das Selbstbewusstsein und die Sichtbarkeit der queeren Menschen in Brandenburg.