Eisenbelastung in der Spree: LMBV kämpft um sauberes Wasser!

Eisenbelastung in der Spree: LMBV kämpft um sauberes Wasser!

Spremberg, Deutschland - Eine brisante Lage für die Spree und ihre Umgebung: Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) hat ambitionierte Pläne, um die Eisenbelastung in der Spree drastisch zu reduzieren. Diese Initiative zielt darauf ab, die Eisenwerte auf Null zu senken. Seit mehr als einem Jahrzehnt bleibt die Gewässerqualität bei Spremberg durch Eisenhydroxid massiv beeinträchtigt, und das sichtbar in der braunen Verfärbung des Wassers. Wie rbb24 berichtet, ist eine Sanierung der Wasserbehandlungsanlagen in Vetschau bereits in vollem Gange, während weiterhin eisenhaltiger Schlamm aus der Spree gepumpt wird.

Doch woher kommt das ganze Eisen? Ursprünglich ist der Braunkohle-Tagebau dafür verantwortlich, der den Grundwasserspiegel senkte und dabei Eisensulfid mit Sauerstoff in Kontakt brachte. Dies hat zu einer bedenklichen Verockerung des Wassers geführt. So zeigen aktuelle Messstellen im Biosphärenreservat Spreewald, dass die Verfärbung des Wassers nicht nur ein ästhetisches, sondern ein gravierendes ökologisches Problem darstellt. Der Prozess der Verockerung, der als Spätfolge des Braunkohleabbaus gilt, führt dazu, dass bis zu 40 mg/L Eisen in den betroffenen Gewässern nachgewiesen wurden. Schon 2-3 mg/L können die Fischbrut gefährden, so ein Bericht von Greenpeace.

Sanierungsmaßnahmen und ihre Dringlichkeit

Die LMBV hat bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Wasserqualität zu verbessern. Bis jetzt wurden seit 2013 zahlreiche Wasserbehandlungsanlagen im Süden Sprembergs in Betrieb genommen, die etwa die Hälfte des Schlamms aus der Spree filtern. In den vergangenen zehn Jahren konnten so bereits 500.000 Tonnen Eisenhydroxid-Schlamm abtransportiert werden. Doch damit nicht genug: Aktuell denkt die LMBV über den Neubau einer spezialisierten Monodeponie für diese Rückstände in Kostebrau nach, um der Entsorgung des Schlamms langfristig Herr zu werden, wie EUWID dokumentiert.

Die gegenwärtige Sanierung ist notwendig, denn die bestehenden Anlagen sind nach zwölf Jahren in die Jahre gekommen und benötigen dringend ein Update. Zum Abpumpen des Schlamm wird ein schwimmender Bagger eingesetzt, der den Schlamm in große Geotubes pumpt. Diese müssen anschließend entsorgt werden. Die Maßnahmen sind kostspielig; bisher wurden über 110 Millionen Euro in die Bekämpfung des Eisenhydroxids investiert. Die LMBV hofft, dass die Reinigung in Vetschau bis 2050 abgeschlossen sein kann, während Spremberg möglicherweise bis zu 100 Jahre benötigt.

Ökologische Konsequenzen und Ausblick

Die Umweltschützer sind besorgt: Der braune Schlamm, der sich in den Fließgewässern ausbreitet, könnte das Ökosystem des Spreewaldes massiv schädigen und auch den Tourismus gefährden. Zwar ist der Prozess der Verockerung momentan nur in den Oberläufen der Fließe zu beobachten, doch die Ausbreitung bietet einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Herausforderungen. Starkregen und Hochwasserereignisse in den vergangenen Jahren haben die Situation weiter verschärft, indem sie die Grundwasserbildung verstärkt haben, sodass eisenhaltiges Wasser in die Flüsse gedrängt wird.

Die Herausforderungen, die der Braunkohleabbau hinterlässt, sind nicht zu unterschätzen. Während die LMBV aktiv an Lösungen arbeitet, bleibt abzuwarten, wie die Entwicklung der Wasserqualität in der Spree verlaufen wird und welche weiteren Maßnahmen notwendig sind, um die intakte Natur des Spreewalds zu bewahren.

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OrtSpremberg, Deutschland
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