Freibad Straussee feiert 100 Jahre – doch bleibt geschlossen!

Freibad Straussee feiert 100 Jahre – doch bleibt geschlossen!
Strausberg, Deutschland - Am Freitag feiert das Freibad Straussee in Strausberg (Märkisch-Oderland) ein bemerkenswertes Jubiläum: 100 Jahre seit seiner Eröffnung. Doch während die Feierlichkeiten am 26. Juli geplant sind, sieht die Realität für Badefreunde derzeit anders aus. Wegen fehlender Finanzierung kann das Freibad noch nicht wieder öffnen, obwohl eine Teileröffnung für diesen Sommer angedacht war. Die Sanierungsarbeiten, die bisher 1,4 Millionen Euro verschlungen haben, sind noch lange nicht abgeschlossen, und die endgültigen Kosten sind ungewiss. Das Freibad wurde vor sechs Jahren geschlossen, hauptsächlich wegen eines besorgniserregend sinkenden Wasserstandes, der besonders für Nichtschwimmer ein Sicherheitsrisiko darstellt. Die Arbeiten zur Nutzbarmachung des Uferbereichs wurden bereits auf 2030 verschoben.
Bei einem Blick auf die Finanzierung zeigt sich das Dilemma, in dem viele Freibäder stecken. Wie die rbb24 berichtet, ist der Wiedereröffnungstermin des Strandbads nach wie vor ungewiss. Zwar wird der Bootsverleih demnächst wieder eröffnen, doch das Baden bleibt weiterhin verboten. Die Stadt plant trotzdem kleinere Führungen über das Gelände im Juli, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, das Freibad kennenzulernen, auch wenn ein Sprung ins kühle Nass noch auf sich warten lassen muss.
Aktuelle Herausforderungen im Freibad-Bereich
In ganz Deutschland müssen viele Freibäder, so zeigt eine Umfrage des ZDF, dringend saniert werden. Über ein Drittel der Betreiber sieht sich in den nächsten fünf Jahren mit diesem Thema konfrontiert. 88 Prozent der Betreiber empfinden den Finanzbedarf als hoch, aber die Fördermittel werden häufig als unzureichend wahrgenommen. Zudem warnte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, dass ohne umfassende Sanierungen Hunderte öffentlicher Bäder geschlossen werden könnten. Und das in einer Zeit, in der die Erholungslandschaft für viele Menschen von großer Bedeutung ist.
Ein positives Beispiel gibt es jedoch aus dem Coswiger Ortsteil Cobbelsdorf, wo das Freibad seit Mitte Mai 2023 nach einer Teilsanierung wieder geöffnet hat. Diese wurden mit 97.000 Euro Kosten, und einem Teil der Fördersumme von der EU in Höhe von 53.000 Euro, finanziert. Der Bürgermeister Axel Clauß hebt hervor, wie wichtig das Freibad für die Gemeinschaft ist, und die ersten sonnigen Tage haben bereits fast 400 Badegäste angelockt. Für das kommende Jahr planen die Verantwortlichen weitere Verbesserungen, um die Attraktivität des Bades zu steigern. In einer Zeit, in der die Bäderlandschaft in Gefahr ist, zeigt diese Investition, dass es auch anders laufen kann.
Bäder als Teil der Lebensqualität
Das Freibad in Cobbelsdorf hat mit seinen 500 Quadratmetern Wasserfläche und einem Freizeitangebot wie Beachvolleyball nicht nur eine positive Rolle in der Region, sondern könnte auch ein Beispiel für andere Kommunen sein, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen. Schließlich wird ein Großteil der Bäder in Deutschland als kommunale Daseinsvorsorge angesehen, und die Notwendigkeit, diese Einrichtungen zu erhalten, ist klar. Verbandschef Ingbert Liebing betont die Notwendigkeit, die bestehenden Programme zur Förderung der Bäder dauerhaft zu erhöhen, um sie für die Zukunft zu sichern.
Die Situation des Freibades Straussee und die Entwicklungen in Cobbelsdorf zeigen, wie unterschiedlich die Herausforderungen und Möglichkeiten in der Freibadsanierung sind. Es bleibt abzuwarten, ob das Freibad in Strausberg rechtzeitig zu den Feierlichkeiten wieder geöffnet werden kann und wie die Hilfe der Politik aussieht, um die Bäderlandschaft in Brandenburg und darüber hinaus zu unterstützen.
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Ort | Strausberg, Deutschland |
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