Uckermark im Verkehrschaos: Bürger fordern schnellen Nahverkehr!

Uckermark im Verkehrschaos: Bürger fordern schnellen Nahverkehr!
Die Uckermark sieht sich bei der Zufriedenheit der Bürger mit dem öffentlichen Nahverkehr einem klaren Nachholbedarf gegenüber. Eine umfassende Umfrage, durchgeführt vom Uckermark Kurier, hat ergeben, dass von 1338 teilnehmenden Einwohnern der Landkreis durchschnittlich nur eine Bewertung von 4,95 im Bereich Nahverkehr vergab. Das lässt auf kritische Wahrnehmungen der Bewohner schließen, die sich vor allem über unzureichende Busverbindungen in vielen Regionen beschweren.
Besonders brisant ist die Situation im ländlichen Raum. Hier zeigen sich die Herausforderungen, die durch die dünne Besiedelung und die begrenzte Verkehrsinfrastruktur hervorgerufen werden. Laut Uckermark Entdecken sind die Busse und Regionalbahnen oft unregelmäßig, sodass viele ländliche Gebiete nicht ausreichend abgedeckt werden. Schüler, die von Krewitz nach Templin pendeln, sind auf Busverbindungen angewiesen, die bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen können. Kein Wunder, dass Unterstützung für Fahrgemeinschaften gefordert wird, um auch älteren Mitbürgern die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern.
Konkrete Bedarfe und Lösungen
Die Templiner, die sich eine direkte Zugverbindung nach Eberswalde wünschen, sind nur ein weiteres Beispiel für die großen Bedürfnisse der Bevölkerung. Aktuell werden schnelle Verbindungen nach Berlin mit dem Umstieg in Oranienburg als unzumutbar angesehen. Auch die Reaktivierung der RB 63 nach Eberswalde steht ganz oben auf der Wunschliste. Die Befürworter des öffentlichen Nahverkehrs weisen darauf hin, dass die unzureichenden Verbindungen nicht nur Pendlerverkehr betreffen, sondern auch die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen und Bildungseinrichtungen erheblich einschränken.
Die Notwendigkeit eines stündlichen Zugangebots nach Berlin sowie nächtlicher Verbindungen nach Prenzlau wird immer dringlicher, da die derzeitigen Busse Radfahrer nur eingeschränkt mitnehmen können. Der Rückgang der Fahrgastzahlen im ländlichen Raum, wie vom VDV aufgezeigt, wird zukünftig auch durch den demografischen Wandel verschärft, denn immer mehr Menschen suchen in den Städten ein neues Zuhause.
Nachhaltige Mobilität für die Zukunft
Der Ausbau des Radwegenetzes und die Verbesserung von Radwegen insbesondere in Templin sowie eine bessere Anbindung in Prenzlau und Milmersdorf sind ebenfalls fest im Fokus der Forderungen. Ältere Bürger haben oft keine Möglichkeit, auf das individuelle Auto zurückzugreifen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die notwendigen Maßnahmen gegen die unerträgliche Lärmbelästigung durch die Autobahn 11, die viele Anwohner am Wochenende stark belastet. Um dem entgegenzuwirken, wird nach verkehrsberuhigten Zonen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 km/h in verschiedenen Orten gerufen.
Wie Uckermark Entdecken feststellt, spielt die Zusammenarbeit zwischen den lokalen Behörden, Verkehrsunternehmen und der Bevölkerung eine entscheidende Rolle in der Zukunft der Mobilität in der Region. Innovative Lösungen wie digitale Ticketing-Systeme, Echtzeitinformationen und flexible Bedienformen wie Rufbusse könnten dabei helfen, die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger umfassend zu decken und gleichzeitig die Lebensqualität in der Uckermark zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen die erforderlichen Veränderungen in der Verkehrsinfrastruktur angehen und damit der wachsenden Unzufriedenheit der Uckermärker entgegenwirken.