Templiner Unternehmer setzt neue Gedenktafel für jüdische Geschichte!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

In Templin wurde eine gestohlene Gedenktafel für jüdisches Leben ersetzt. Lars Rieck übernahm die Kosten, während die Polizei nach Zeugen sucht.

In Templin wurde eine gestohlene Gedenktafel für jüdisches Leben ersetzt. Lars Rieck übernahm die Kosten, während die Polizei nach Zeugen sucht.
In Templin wurde eine gestohlene Gedenktafel für jüdisches Leben ersetzt. Lars Rieck übernahm die Kosten, während die Polizei nach Zeugen sucht.

Templiner Unternehmer setzt neue Gedenktafel für jüdische Geschichte!

In der Nacht zum 1. Dezember ist in Templin eine Gedenktafel, die dem jüdischen Leben in der Stadt gewidmet war, entwendet worden. Die Tafel befand sich an der Stadtmauer in der Berliner Straße und stellte einen wichtigen Teil des kulturellen Gedächtnisses der Gemeinde dar. Nach dem Verlust der Tafel zeigte Lars Rieck, Geschäftsführer der Firma „Rieck Beschriftungen“, großes Engagement und stellte kostenlos eine neue Tafel zur Verfügung. Die Stadtverwaltung hatte zuvor bei Rieck nachgefragt, ob seine Firma den Abbau der Tafel vorgenommen hatte, was jedoch nicht der Fall war.

Am 2. Dezember kam es zu einer positiven Wendung: Ein aufmerksamer Bürger fand die gestohlene Tafel unbeschädigt in der Nähe des Historischen Rathauses und übergab sie in der Touristinformation. Die Tafel wurde anschließend dem Wirtschaftshof übergeben. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zum Diebstahl aufgenommen, da es sich um einen besonders schweren Diebstahl handelt. Laut den Ermittlern wurde die Tafel zwischen dem 30. November, um 00.45 Uhr, und dem 1. Dezember, um 2 Uhr, entwendet. Die Polizei bittet daher Zeugen, sich bei der Inspektion Uckermark unter der Rufnummer 03984 350 zu melden.

Ein besorgniserregender Trend

Diese Vorfälle werfen ein bedenkliches Licht auf die Sicherheitslage für jüdische Gemeinschaften in Deutschland. Über die Jahre gab es immer wieder Angriffe auf symbolische Orte des jüdischen Erbes. So gab es in Templin bereits früher Versuche, eine Gedenktafel zur jüdischen Geschichte vom Berliner Tor zu entfernen. Diese Tafel blieb bis zuletzt unbeschadet, da sie schnell wieder fest verankert wurde. Zudem erzielte die Polizei Berichte über Zerstörungen und Beschmierungen anderer Infotafeln an öffentlichen Orten. Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke) meldete, dass dieser Angriff im Januar bereits der dritte innerhalb von vier Jahren war.

Die jüdische Geschichte in Deutschland selbst ist von vielen tragischen Wendungen geprägt. Über Jahrhunderte hinweg erlebten jüdische Gemeinden Blütezeiten, aber auch grausame Verfolgungen, wie es die Geschichte zeigt. Während es seit der Emanzipation im 19. Jahrhundert Fortschritte gegeben hat, bleibt der Antisemitismus in Deutschland ein hartnäckiges Problem, besonders in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen und internationaler Konflikte. Der Terrorangriff der Hamas im Oktober 2023 hat die Sicherheitslage für Juden in Deutschland zudem verschärft.

In dieser schwierigen Zeit ist es wichtig, dass Gemeinschaften zusammenhalten und sich gegen antisemitische Übergriffe starkmachen. Auch die Tafel, die nun wieder „da ist“, auf die die Bürger von Templin stolz sein können, symbolisiert das Bestreben, das jüdische Erbe und die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten. Wie Lars Rieck durch seine Unterstützung zeigt, können gerade im Kleinen Zeichen gesetzt werden, um Solidarität und Respekt zu fördern.