Neubrandenburg droht heißes Wasser-Desaster: 13.000 betroffen!

Neubrandenburg droht heißes Wasser-Desaster: 13.000 betroffen!
Neubrandenburg, Deutschland - In den kommenden Wochen müssen sich rund 13.000 Bürger der Neubrandenburger Oststadt auf unerfreuliche Nachrichten einstellen: Ab dem 14. Juli bis voraussichtlich 23. Juli 2025 wird die Versorgung mit heißem Wasser zeitweise unterbrochen. Grund dafür sind umfangreiche Arbeiten der Stadtwerke Neubrandenburg, die Millionen in die Erneuerung der Fernwärmeleitungen investieren. Um wichtige Knotenpunkte der Infrastruktur zu erneuern, wurden neue, rund 300 Meter lange Rohre verlegt und eine „Fernwärme-Kreuzung“ unter dem Pasewalker Bahngleis errichtet. Dabei werden alte Leitungen saniert und dafür hunderte Kubikmeter Wasser abgelassen, um Platz für die neuen gedämmten Stahlrohre mit einem Durchmesser von über 50 Zentimetern zu schaffen, die komplett unter der Erde verlegt werden.
Die Sanierungsarbeiten an dem etwa 3,5 Kilometer langen Süd-Ost-Strang, der aus den 1970er Jahren stammt, sind seit 2020 im Gange. Die Stadtwerke haben dafür knapp drei Millionen Euro eingeplant, um die Fernwärmeversorgung langfristig zu optimieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Vorübergehende Einschränkungen und Unterbrechungen der Warmwasserversorgung sind zwar unangenehm, jedoch versichern die Stadtwerke, dass es zu keinem dauerhaften Ausfall kommen wird. Mobile Heizstationen werden bereitgehalten, um die Versorgung während der Bauarbeiten zu sichern. Das heiße Wasser stammt in dieser Zeit aus dem Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD-HKW).
Langfristige Vision: Die Wärmewende
Die Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Transformationsplans zur Fernwärmeversorgung in Neubrandenburg, der auf einem Mix aus vier verschiedenen Säulen basiert, um die Stadt nachhaltig mit Wärme zu versorgen. Laut der Potentialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung sind Geothermie und Solarthermie die besten Optionen für die zukünftige Wärmeversorgung. Geplant sind mehrere mitteltiefe Geothermieanlagen, die nahezu die Hälfte des Fernwärmebedarfs abdecken sollen. Bereits bestehende Bohrungen können dafür genutzt werden. Die etwa 55°C warmen Tiefenwässer werden mit Wärmepumpen aufbereitet und ins zentrale Fernwärmenetz eingespeist.
Ein bedeutender Teil der zukünftigen Wärmeversorgung wird auch durch Solarthermieanlagen abgedeckt, die etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs decken sollen. Neu.sw hat bereits Flächen in der Nähe des Heizkraftwerks erworben, um diese Technologien einzuführen. Zudem ist der Bau eines Erdbeckenspeichers geplant, der überschüssige Wärme aus dem Sommer für den Winter speichern soll. Im Winter wird dann mit einer Großwärmepumpe Unterstützung angeboten, um die gespeicherte Wärme ins Netz zu bringen.
Ein Blick auf die Zahlen
Bereich | Prozent |
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Aktueller Anteil erneuerbarer Energien | 18,8 % |
Ziel bis 2030 | 50 % |
Anteil der Biomasse an erneuerbarer Endenergie | fast 50 % |
Solarthermie Anteil | 4 % |
Die Integration erneuerbarer Energien in die Fernwärmenetze wird zunehmend von politischen Rahmenbedingungen wie dem Wärmeplanungsgesetz und dem Gebäudeenergiegesetz unterstützt. Diese Maßnahmen fördern die Nutzung nachhaltiger Technologien wie Solarthermie, Geothermie und Biomasse für die Wärmeproduktion. Um den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen, sind nicht nur innovative Technologien gefragt, sondern auch eine langfristige Planung und Abstimmung auf die klimatischen Gegebenheiten. Bis 2028 müssen alle deutschen Kommunen eine lokale Wärmeplanung erstellen, um ihre Wärmeversorgung zukunftssicher zu gestalten.
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Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
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