A24: 76-Jähriger schläft am Steuer ein – Zeugen alarmieren Polizei!

A24: 76-Jähriger schläft am Steuer ein – Zeugen alarmieren Polizei!
Ein Verkehrsunfall auf der A24 bei Neuruppin hat am 23. August für Aufsehen gesorgt. Gegen 12.15 Uhr geriet ein 76-jähriger deutscher Fahrer in Schlangenlinien und kollidierte mit einem anderen Fahrzeug. Der Vorfall ereignete sich zwischen den Anschlussstellen Neuruppin/Süd und Neuruppin in Richtung Hamburg, als Passanten das auffällige Fahrverhalten des Fahrers der Polizei meldeten.
Bei seiner Einvernahme gab der Fahrer an, während der Fahrt eingeschlafen zu sein. Dies erklärt auch die gefährlichen Schlangenlinien, die zu dem Auffahrunfall führten. Glücklicherweise waren beide Fahrzeuge nach dem Unfall noch fahrbereit, jedoch wurde der Fahrer aufgrund seiner Verwirrung ins Krankenhaus nach Neuruppin gebracht. Ein Alkoholtest fiel negativ aus, was die Ursachen für den Unfall auf Müdigkeit oder Sekundenschlaf zurückführt.
Über die Risiken des Sekundenschlafs
Der Begriff „Sekundenschlaf“ beschreibt das unwillkürliche Einnicken eines Kraftfahrers für wenige Sekunden, das schwerwiegende Folgen haben kann. Solche Unfälle gelten gemäß § 315c StGB als Gefährdung des Straßenverkehrs und können mit Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Zudem übernehmen Versicherungen oft nicht die vollen Reparaturkosten, da grobe Fahrlässigkeit angenommen werden kann. Besonders betroffen sind Berufskraftfahrer sowie Autofahrer, die längere Zeit am Stück fahren, da Übermüdung und das Fahren zu ungewohnten Zeiten häufige Ursachen sind.
Ähnliche Vorfälle und Warnung
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat schätzt, dass Sekundenschlaf für jeden vierten tödlichen Unfall auf Autobahnen verantwortlich ist. Nach 17 Stunden ohne Schlaf erreicht das Reaktionsvermögen eines Fahrers einen Vergleichswert mit einem Blutalkoholgehalt von 0,5 Promille. Dies verdeutlicht die immense Gefahr, die Müdigkeit für den Straßenverkehr darstellt, und ähnelt den Wirkungen von Alkohol.
In einem Experiment schliefen drei von vier unbemerkt im Fahrsimulator nach 27 Stunden Wachheit ein. Auch eine Nacht mit nur fünf bis sechs Stunden Schlaf kann zu Sekundenschlaf führen. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin sollte uns daher auf die Gefahren aufmerksam machen.
Während der Fahrer des Neuruppiner Unfalls letztlich glimpflich davonkam, sollten alle Autofahrer die Warnzeichen der Müdigkeit ernst nehmen. Maßnahmen wie Fenster öffnen oder Koffein konsumieren sind oft nicht ausreichend. Wer müde ist, sollte besser anhalten, sich ausstrecken und frische Luft schnappen. Ein kurzes Schläfchen kann die nötige Erholung bringen, bevor die Fahrt fortgesetzt wird.
Somit bleibt zu sagen: Ein wenig Vorsicht und Eigenverantwortung am Steuer können Leben retten. Die Erkenntnisse über Sekundenschlaf sind nicht nur für Vielfahrer wichtig, sondern sollten alle Autofahrer dazu anregen, die eigene Müdigkeit zu erkennen und ernst zu nehmen.