Wanderausstellung in Kyritz: Seelenbinder für Demokratie und Toleranz!
In Kyritz wird vom 13. bis 16. Oktober eine Wanderausstellung über Werner Seelenbinder eröffnet, um Schüler für Demokratie und gegen Rassismus zu sensibilisieren.

Wanderausstellung in Kyritz: Seelenbinder für Demokratie und Toleranz!
In der beschaulichen Stadt Kyritz wird vom 13. bis 16. Oktober eine bemerkenswerte Wanderausstellung zu sehen sein, die es in sich hat. Unter dem Titel „Werner Seelenbinder. Ringer, Kommunist. Staatsfeind“ widmet sich die Ausstellung dem Lebensweg eines bemerkenswerten Menschen, der als Widerstandskämpfer gegen die nationalsozialistische Herrschaft bekannt wurde. Max Krause, ein engagierter Lehrer am Jahn-Gymnasium, hat gemeinsam mit Wolfgang Haak, einem Raumausstatter und Aktivisten, dieses Projekt ins Leben gerufen, um Schüler für die Themen Demokratie, Rassismus und Antisemitismus zu sensibilisieren. maz-online.de berichtet, dass Werner Seelenbinder 1944 in Brandenburg/Havel hingerichtet wurde und sein Schicksal ein eindrucksvolles Beispiel für die verheerenden Folgen von Radikalisierung und Fremdenfeindlichkeit darstellt.
„Was geht uns die Geschichte an?“, fragt Krause, der sich für einen aktiven Diskurs über diese Themen in der Schule einsetzt. Er möchte, dass seine Schüler sich mit den Geschehnissen der Vergangenheit auseinandersetzen, um aus ihnen zu lernen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass diese Problematik immer relevanter wird. Bereits vor zwei Jahren schilderten Lehrer in einem offenen Brief die alarmierende Zunahme von Homophobie, Rechtsextremismus und Sexismus in den Schulen. Auf diese Entwicklungen reagiert Krause mit einem klaren Bekenntnis zur Demokratie. Er hat einen Eid darauf geschworen und widmet sich mit voller Hingabe der Bildung seiner Schüler.
Gemeinsames Engagement für Demokratie
Der Verein Opferperspektive verzeichnet immer mehr Anfragen zu Vorfällen in Schulen, was Krauses Anliegen umso dringlicher macht. Die Schüler zeigen jedoch mehr Bewusstsein für problematische Inhalte, gerade auf sozialen Medien, und hinterfragen diese zunehmend kritisch. Ein Beispiel, das besonders eindrucksvoll im Unterricht besprochen wurde, war ein Vorfall in Flensburg, bei dem ein Ladenbesitzer ein antisemitisches Schild aufhängte. Sowohl Krause als auch der Kollege Philipp Kaschull aus Neuruppin äußern, dass die politische Mitte in den Meinungsäußerungen oft kaum vertreten ist. Diese Lücke zu füllen, ist der Anspruch von Lehrern wie Krause, die versuchen, kritische Positionen zu vermitteln, ohne sie zu bewerten.
Diese Wanderausstellung ist nicht nur eine Gelegenheit für die Schüler, mehr über Seelenbinder zu erfahren, sondern auch eine Plattform für kreative Beiträge. Es sind literarische Arbeiten der Schüler geplant, die sich mit Rassismus, Antisemitismus und der Terrorherrschaft der Nazis auseinandersetzen. Die Ausstellung wird am 13. Oktober um 18.30 Uhr im Kyritzer Kulturhaus mit einer feierlichen Eröffnung starten, zu der auch Krause, Haak sowie Oliver Rump von der HTW Berlin, der die Ausstellung konzipiert hat, geladen sind.
Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung ist dringend notwendig, wie auch die Wanderausstellung „Leben ohne Rassismus 2.0“ zeigt, die zurzeit im Rathaus-Foyer in Erftstadt stattfindet. Diese Ausstellung, die u.a. Porträts von Menschen zeigt, stellt Fragen wie „Was denkst Du, wenn du mich siehst?“ und verdeutlicht damit die Vielfalt menschlicher Erfahrungen und Perspektiven. radioerft.de berichtet dazu und zeigt, wie die gesellschaftliche Rückbesinnung auf Mitmenschlichkeit und Respekt in vielen örtlichen Initiativen ihren Platz findet.
Die Wanderausstellung in Kyritz ist somit ein kleiner, aber wesentlicher Beitrag zu einem großen Thema. Es bleibt zu hoffen, dass weiterhin Bewusstsein geschaffen wird und die Jugendlichen nicht nur informiert, sondern auch zum Handeln angeregt werden. Schließlich ist es von entscheidender Bedeutung, dass man aus der Geschichte lernt, um sie nicht zu wiederholen.