Abriss der Himmelspagode: Ein Wahrzeichen verschwindet für Wohnraum!
Himmelspagode in Hohen Neuendorf wird abgerissen; neues Wohnbauprojekt geplant. Bürgermeisterwahl in Velten am 12. Oktober.

Abriss der Himmelspagode: Ein Wahrzeichen verschwindet für Wohnraum!
Ein Wahrzeichen wird Geschichte: Die Himmelspagode in Hohen Neuendorf, die seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2002 viele Besucher anlockte, steht vor dem Abriss. Das außergewöhnliche Erlebnisrestaurant, das die größte China-Restaurant-Architektur Deutschlands beherbergte, wird bald einem neuen Wohnprojekt Platz machen. Die KW Development GmbH hat das 22.000 Quadratmeter große Areal erworben und plant, dort bis zu 620 Wohnungen zu errichten. Der Abriss wird stattfinden, sobald das nötige Baurecht erteilt wird, voraussichtlich in zwei Jahren, so meldet MAZ.
Die Pagode, die dem Himmelstempel in Peking nachempfunden ist, wird mit Erinnerungen an zahlreiche festliche Anlässe und Familientreffen verbunden. Leider wurde der Antrag auf Denkmalschutz in der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt. Einzig drei Stimmen stimmten dafür, während 19 dagegen votierten. Michael Gerlach, Fraktionsvorsitzender von Gerlach/FDP/Tierschutzpartei/BSW/Zimmermann, bezeichnete die Himmelspagode als ein wichtiges Wahrzeichen für die Stadt. Die Stadtverwaltung hingegen bleibt in ihrer Antwort auf diese Thematik zurückhaltend und plant, die Diskussion intern mit allen Fraktionen zu führen, wie Moderne Regional berichtet.
Der Wandel im Umland
Das Verschwinden der Himmelspagode steht symbolisch für den Wandel im Berliner Umland, wo zunehmend Flächen für Wohnraum genutzt werden müssen. Vertreter der Parteien SPD, CDU und Grüne betonten die Wichtigkeit einer Neuentwicklung des Geländes. Die Entscheidung, die Pagode abzureißen, kam nach langen Gesprächen zustande, wobei die städtebauliche Perspektive als ausschlaggebend erachtet wurde, wie auf Entwicklungsstadt nachzulesen ist.
In der Öffentlichkeit gibt es unterschiedliche Meinungen über den Abriss. Viele fühlen sich an die letzten Jahre im Restaurant zurückerinnert, in dem 72 Container mit Steinfiguren, Säulen und Möbeln aus China importiert wurden. Diese Wiedererkennbarkeit, die die Pagode durch ihre auffällige ostasiatische Tempelarchitektur für Hohen Neuendorf hatte, wird wohl bald der Erinnerung an eine lebendige Vergangenheit weichen.
Bürgerbegehren und Kommunalwahl
Zur selben Zeit skizzieren die politischen Entwicklungen in der Region eine andere spannende Wende. In Zehdenick wurde am 7. Oktober ein Bürgerbegehren zur Abwahl des Bürgermeisters Alexander Kretzschmar initiiert. Reiner Merker übergab den Antrag an die Stadtverwaltung, die nun eine Kostenschätzung vorlegen muss, bevor die Unterschriftensammlung starten kann. Dies wird voraussichtlich eine spannende Wende im politischen Klima der Stadt bringen.
Ein weiteres Augenmerk richtet sich auf Velten: Bei einem MAZ-Talk diskutierten die Bürgermeisterkandidaten Marcel Siegert und Manuela Nebel über den stark gefragten Wohnraum, der dort chronisch knapp ist. Ein großes Areal an der Nauener Straße könnte bald mit 1000 Wohneinheiten bebaut werden. Während die Bürgermeister-Stichwahl am 12. Oktober bevorsteht, herrscht großer Vorfreude auf die künftigen Entwicklungen.
So zeigt sich, dass der Abriss der Himmelspagode nicht nur eine Einzelentscheidung ist, sondern auch in einen größeren Zusammenhang von Wachstum und Wandel in der Region eingebettet ist. Ob diese Veränderungen die Community stärken oder verändern werden, bleibt abzuwarten.