Kämpferische Mutter erhält Beförderung für ihren autistischen Sohn!
Kremmen: Eine Familie erhält nach langem Kampf die Einzelfahrtbeförderung für ihren autistischen Sohn nach Potsdam.

Kämpferische Mutter erhält Beförderung für ihren autistischen Sohn!
Ein großer Schritt für die Familie Schräne aus Kremmen: Nicole Schräne erhielt heute die frohe Botschaft, dass die Einzelfahrtbeförderung für ihren neunjährigen Sohn Werner-Reinhard bewilligt wurde. Diese Entscheidung des Landkreises bedeutet, dass die Kosten für die tägliche Fahrt zur Wilhelm-von-Türk-Schule in Potsdam ab Februar vollständig von einem Taxiunternehmen übernommen werden. Über diesen Erfolg kann sich die Familie nur freuen, denn zuvor musste Werner-Reinhard täglich um 4.30 Uhr aufstehen und hatte mit einer schlechten Anbindung zu kämpfen. Nun wird der mühsame Wecker-Kampf am Morgen leichter, da er erst um 5.30 Uhr aufstehen und nach Schulschluss um 15.30 Uhr wieder zu Hause sein wird.Maz-Online berichtet, dass …
Die emotionale Erleichterung bei Nicole Schräne ist spürbar, nachdem sie lange für die Unterstützung ihres Sohnes gekämpft hat. Werner-Reinhard leidet an frühkindlichem Autismus sowie einem Hörschaden von 40% Gehörverlust. Er besucht die Wilhelm-von-Türk-Schule, die auf die Bedürfnisse von Kindern mit Hör- und Sprachbeeinträchtigungen spezialisiert ist. Die positiven Veränderungen in seinem Verhalten sind nicht zu übersehen – die Familie berichtet von einem ruhigeren und ausgeglicheneren Kind.
Finanzielle Unterstützung für die Familie
Zusätzlich zur Beförderung erhält die Familie eine Erstattung von rund 2.000 Euro, die sie zuvor in Vorkasse gezahlt hatte. Diese Unterstützung ist ein Teil der Leistungen, die Eltern in ähnlichen Situationen ermöglichen, ihre Kinder optimal zu fördern. Denn gemäß den Vorgaben des Sozialgesetzbuches gelten Autismus und Asperger als Behinderungen. Kinder mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50% haben Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis. Im Falle von Werner-Reinhard wurde ein GdB von 70% anerkannt, was ihn für verschiedene staatliche Hilfen qualifiziert, wie die Autismus Hamburg darauf hinweist.
Ein Schwerbehindertenausweis eröffnet zudem zahlreiche Vergünstigungen, von steuerlichen Nachteilsausgleichen bis hin zu Befreiungen von Kfz-Steuern, die für die Familie entlastend sein können. Werner-Reinhards Ausweis läuft im Januar aus und muss erneuert werden, um die unterstützenden Maßnahmen langfristig nutzen zu können.
Nachteile im Bildungssystem ausgleichen
Doch nicht nur finanzielle Aspekte sind für eine gelungene Entwicklung entscheidend. Auch in der Schule benötigen Kinder wie Werner-Reinhard besondere Hilfen. Der Nachteilsausgleich für Schüler:innen mit Beeinträchtigungen ist gesetzlich verankert und soll sicherstellen, dass sie die notwendige Unterstützung erhalten. Die reglementierten Hilfen sind darauf ausgelegt, um Behinderungen im Lernprozess auszugleichen. Dabei berücksichtigen die Schulen sowohl die speziellen Bedürfnisse als auch die individuellen Situationen der Kinder, wie die Autismus.de erläutert.
In Werner-Reinhards Fall könnte dies spezielle Arbeitsmittel oder Strukturierungshilfen im Unterricht umfassen. Diese Maßnahmen kommen nicht nur ihm, sondern auch seinen Lehrkräften zugute, die so besser auf seine Bedürfnisse eingehen können. Der Kampf um die richtige Unterstützung bleibt jedoch eine Herausforderung für viele Eltern, die sich für ihre Kinder einsetzen.