Berliner Fußball in der Krise: Vereine kämpfen um Spielstätten!
Berliner Fußball in der Krise: Vereine kämpfen um Spielstätten!
Hohen Neuendorf, Deutschland - Die Sorgenfalten von Bernd Schultz, dem Präsidenten des Berliner Fußball-Verbandes (BFV), sind nicht zu übersehen. Seit 21 Jahren steht er an der Spitze des Verbandes und hat in dieser Zeit viel erlebt. Besonders die aktuellen Herausforderungen im Berliner Amateurfußball stellen ihn vor große Probleme. Eine Stadionproblematik prägt die Szene: Die Regionalligisten sind oft auf Wanderschaft, suchen verzweifelt nach Spielstätten und müssen umziehen, um überhaupt spielen zu können. Beispiele wie die VSG Altglienicke, die dringend auf die Umsetzung ihrer Stadionpläne wartet, zeigen, dass hier Handlungsbedarf besteht. RBB24 berichtet, dass einige Klubs sogar in Betracht ziehen, ihre Spiele ins Umland nach Brandenburg zu verlagern.
„Wir haben viele Sportverhinderer in Berlin“, so äußert sich Till Dahlitz, Geschäftsführer des Nordostdeutschen Fußballverbands. Die Stadt scheint im Vergleich zu anderen Städten, die ähnliche Probleme haben, zu langsam Lösungen zu finden. Tatsächlich sind die Berliner Sportplätze in einem katastrophalen Zustand, was die unterklassigen Vereine besonders hart trifft. Oft müssen Regionalligisten grenzenlos kreativ sein, um woanders Spielstätten zu finden. Die Zeit verweist darauf, dass gewissenhafte Politik und schnelles Handeln hier in dieser Angelegenheit benötigt werden.
Frauenfußball im Aufwind
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten aus der Hauptstadt. Der Frauen- und Mädchenfußball erfreut sich starker Wachstumsraten. Klubs wie der 1. FC Union und Viktoria Berlin haben den Sprung in höhere Ligen geschafft. Hohen Neuendorf könnte sogar bald in die Regionalliga aufsteigen. Die positive Entwicklung ist nicht zu übersehen und wird auch durch zahlreiche Veranstaltungen gefördert. Am 22. März trafen sich im Berlin Capital Club rund 60 Interessierte, darunter Sport-Expert:innen, um über die Zukunft des Frauenfußballs zu diskutieren. Die Stiftung Zukunft Berlin organisierte diese Informationsveranstaltung mit dem Ziel, Gleichberechtigung und Teilhabe der Frauen im Fußballsport zu fördern.
In dieser Runde wurde schnell klar, dass der Frauenfußball nach wie vor mit Herausforderungen zu kämpfen hat. Tabea Kemme, ehemalige Nationalspielerin, postulierte, dass die bestehenden Strukturen oft nicht die nötige Unterstützung bieten, die junge Spielerinnen benötigen. Auch der DFB ist in der Kritik, da finanzielle Mittel häufig den Männerteams zugutekommen. Dennoch ist ein Prozess zur Verbesserung im Gange – die Gründung von Frauenabteilungen in Vereinen wie dem FC Viktoria Berlin ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Ausblick auf die Zukunft
Der Berliner Fußball steht also an einem spannenden Punkt. Der BFV hat einen Fünf-Punkte-Plan zur Verbesserung der Sportinfrastruktur erstellt. Außerdem gibt es Pläne für ein neues Sportzentrum, das auf dem ehemaligen Vereinsgelände von Viktoria Berlin entstehen soll. Schultz hofft, dass die Bewerbungen für zukünftige Turniere, wie einer Olympia-Bewerbung, positive Auswirkungen auf den Sport haben werden.
Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist die Schaffung zentraler Hauptspielstätten, um den Vereinen das Leben zu erleichtern. Der Präsident von Hertha 03 Zehlendorf, Kamyar Niroumand, fordert diese Idee vehement. Der Bedarf an mehr Trainer und Plätzen für die Jugend ist ebenfalls unübersehbar, und die Anzahl der Schiedsrichter ist über 1.000 gestiegen, was ermutigend ist.
Insgesamt zeigt sich, dass der Berliner Fußball im Umbruch ist. Während die Probleme der Infrastruktur große Sorgen bereiten, zeichnet sich beim Frauenfußball ein erfreulicher Aufschwung ab. Die Mischung aus Herausforderungen und Chancen wird die kommenden Jahre prägen und könnte für spannende Entwicklungen sorgen – wenn man die richtigen Entscheidungen trifft.
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Ort | Hohen Neuendorf, Deutschland |
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