Psychiaterin in Frankfurt: Hilfe für Obdachlose - Neue Chance für 100!

Psychiaterin in Frankfurt: Hilfe für Obdachlose - Neue Chance für 100!

Frankfurt am Main, Deutschland - In Frankfurt am Main hat die Ärztin Eva Fučík eine bemerkenswerte Praxis gegründet, die sich speziell wohnungslosen Menschen widmet. Gegründet im September 2022, hat sich die Einrichtung schnell etabliert und bereits über 100 Patientinnen und Patienten behandelt. Der Fokus liegt auf psychischen Erkrankungen, die oft in einem komplexen Wechselspiel mit Wohnungslosigkeit stehen. Laut Ärzte Zeitung leiden viele der Betroffenen unter Problemen wie Suchterkrankungen, Depressionen oder Wahnvorstellungen.

Ein wesentliches Hindernis für den Zugang zu medizinischer Versorgung sind häufig negative Vorerfahrungen und die Angst vor Stigmatisierung. Fučík hat es sich zur Aufgabe gemacht, aktiv auf Obdachlose zuzugehen, und bietet nicht nur Sprechstunden an, sondern geht auch direkt zu den Betroffenen. Das zeigt sich in der Praxis: Hier wird akuter Bedarf erkannt und es wird versucht, Vertrauen aufzubauen. „Die Patienten müssen sich sicher fühlen, bevor sie den Schritt zur Praxis wagen,“ so Fučík. Diese Herangehensweise ist nicht nur wichtig, sondern auch notwendig, denn psychische Erkrankungen können sowohl Ursache als auch Folge von Wohnungslosigkeit sein, wie eine Untersuchung aus internationaler Perspektive belegt, die in der Studie auf PMC erwähnt wird.

Unterstützungsangebote für Wohnungslose

Die Praxis ist an den Franziskustreff angegliedert, der zusätzliche soziale Angebote wie ein frühstück für 50 Cent bereitstellt. Dies schafft einen niederschwelligen Zugang für die Patienten und ermutigt sie, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Verbindung zur Gemeinschaft ist essenziell, denn viele Betroffene haben oft keine wichtigen Unterlagen und benötigen Hilfe bei der Wiedereingliederung in das Gesundheitssystem. „Ein Ziel ist es, unsere Patienten wieder in eine Krankenkasse zu bringen“ berichtet Fučík.

Die Zahlen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sind alarmierend: Anfang 2024 lebten etwa 531.600 Menschen in Deutschland ohne Wohnung, darunter rund 47.300 ohne Dach über dem Kopf. Während die Praxis von Fučík von den positiven Effekten aufsuchender Behandlungen profitiert, zeigen internationale Studien, dass solche Ansätze kombiniert mit wohnlichen Lösungen, den Betroffenen deutlich helfen können, auch wenn es bei Substanzgebrauchsstörungen oftmals weniger Fortschritte gibt.

Herausforderungen und Lösungen

Die Herausforderungen für die Gesellschaft sind enorm: Urbanisierung, Gentrifizierung und die Folgen der COVID-19-Pandemie haben bestehende Ungleichheiten vertieft und erschweren die soziale Teilhabe. Studien haben aufgezeigt, dass psychische Erkrankungen unter wohnungslosen Menschen hoch ausgeprägt sind, was die Dringlichkeit von Angeboten wie dem von Fučík unterstreicht. Auch die Ansteigende Zahl an wohnungslosen Familien und jungen Menschen verlangt nach innovativen Lösungen.

Fučík berichtet von einem besonders beeindruckenden Fall, in dem eine Patientin nach einer gezielten Behandlung wieder eine eigene Wohnung und einen Job fand. Solche Erfolgsgeschichten sind Ansporn, denn sie zeigen, was mit der richtigen Unterstützung alles möglich ist.

Schließlich bleibt festzuhalten, dass die Bewältigung von Wohnungslosigkeit und deren Ursachen ein interdisziplinäres Vorgehen erfordert. Es ist ein langer Weg, aber mit mutigen Initiativen wie dieser Praxis in Frankfurt kann die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für viele Obdachlose neu entfacht werden.

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OrtFrankfurt am Main, Deutschland
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