Bornavirus-Gefahr: Kliniken in Brandenburg fühlen sich gut gerüstet!

Bornavirus-Gefahr: Kliniken in Brandenburg fühlen sich gut gerüstet!
Oranienburg, Deutschland - In Brandenburg sorgt das Bornavirus, vor allem aufgrund eines jüngst gemeldeten Todesfalls in Oberbayern, für besorgte Gesichter. Ein Mann ist nach einer Infektion mit dem Virus verstorben, das durch die Feldspitzmaus (Borna Disease Virus 1, BoDV-1) übertragen wird. Die gefürchtete Maus gilt als Hauptüberträger dieses Virus und kann es lebenslang tragen, ohne selbst zu erkranken. Wie die Märkische Allgemeine berichtet, betrachten Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) westliches Brandenburg als „mutmaßliches Endemiegebiet“ für das Virus.
Das Bornavirus kann zu einer schweren Gehirnhautentzündung führen, die oft tödlich verläuft. Die Übeltäter, die die Ansteckung fördern, sind Urin, Kot und Speichel der Feldspitzmaus. In Deutschland gibt es jährlich nur maximal zehn bestätigte Fälle dieser Krankheit, doch die Gefahr ist real. Ansteckungen können über kontaminierte Flächen, Staub oder sogar Kadaver erfolgen. Die Symptome sind zunächst unspezifisch: Kopfschmerzen, Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl treten häufig auf, können sich aber rasch zu schwerwiegenden neurologischen Störungen entwickeln, die letztlich bis ins Koma führen.
Vorbereitung der Kliniken
In den örtlichen Kliniken, wie dem Neuruppiner Krankenhaus, ist man sich der Gefahren bewusst. Kliniksprecherin Manuela Lenz betont, dass man gut auf mögliche Bornavirus-Infektionen vorbereitet sei. Auch die Oberhavel-Kliniken in Oranienburg und Hennigsdorf informieren regelmäßig über neue, vielleicht seltene Erkrankungen und nehmen die Situation sehr ernst. Das Kreiskrankenhaus Prignitz in Perleberg hingegen sieht derzeit keinen dringenden Handlungsbedarf, hat allerdings in letzter Zeit vermehrt mit Zeckenbissen zu kämpfen.
Weniger bekannt ist, dass die Feldspitzmaus auch in anderen Regionen Deutschlands, wie in Bayern und Sachsen, anzutreffen ist und sie dort auch als Überträger des Virus gilt. Eine Studie belegt, dass seit 1995 insgesamt 14 Todesfälle in Deutschland dokumentiert wurden, die direkt mit dem Virus in Verbindung stehen. Ende 2019 verlor ein elfjähriges Mädchen ebenfalls ihr Leben durch diese heimtückische Infektion, die nach wie vor als schwerwiegend gilt. Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik, warnt davor, dass das Bornavirus als ernstzunehmende Bedrohung betrachtet werden sollte.
Der Weg des Virus
Wie wird das Virus eigentlich übertragen? Die Übertragungswege sind vielfältig. Der Kontakt mit infizierten Mäusen oder ihren Ausscheidungen ist der häufigste. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind extrem selten und bisher ausgeschlossen. Auch die Übertragung zwischen Pferden und Menschen stellt kein Risiko dar. Dennoch sind Gebiete mit hohem Risiko, wie Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt, alarmiert.
Die Maßnahmen, um sich zu schützen, sind klar: Gartenarbeit sollte mit Handschuhen ausgeführt werden, und Nahrungsquellen für Feldspitzmäuse sollten im heimischen Bereich identifiziert und beseitigt werden. Die Gesundheitsforschung des BMBF empfiehlt zusätzlich, unklare Enzephalitis-Fälle in gebietsverwandten Regionen auf das Virus zu untersuchen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der Gefahr durch das Bornavirus die Risikoäuglichkeiten in den Kliniken Brandenburgs weitgehend im Griff sind. Mit einer Mischung aus Vorsicht und fundierter Vorbereitung sind die Gesundheitsdienstleister entschlossen, die Bevölkerung zu schützen und das Bewusstsein für diese potenziell tödliche Erkrankung zu schärfen.
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Ort | Oranienburg, Deutschland |
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