PCK-Raffinerie in Schwedt: 1200 Jobs in Gefahr! Wo bleibt die Lösung?

PCK-Raffinerie in Schwedt: 1200 Jobs in Gefahr! Wo bleibt die Lösung?

Schwedt/Oder, Deutschland - Die politische Aufregung um die PCK-Raffinerie in Schwedt nimmt immer mehr Fahrt auf. Christian Görke, der Bundestagsabgeordnete der Linken aus Brandenburg, äußert seinen Unmut über die anhaltende Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Zukunft dieser zentralen Einrichtung. Insbesondere die drohende Arbeitslosigkeit für rund 1200 Mitarbeiter beschäftigt Görke und viele Betroffene in der Region. Sollten sich keine schnellen Lösungen finden, könnte die Raffinerie bald der größte Arbeitgeber aus der Region sein, der im größten wirtschaftlichen Umbruch steht. Die PCK hat eine Schlüsselrolle für die Versorgung mit Sprit, Heizöl und chemischen Produkten in weiten Teilen des Nordostens Deutschlands.

Wie Schwäbische.de berichtet, gibt es seit September 2022 immer wieder Verlängerungen der Treuhandschaft des Bundes für die PCK-Raffinerie, und die aktuelle Regelung läuft bis zum 10. September 2025. Diese ungewisse Situation hält die PCK und ihre Mitarbeitenden in einem Zustand der Unruhe und Angst. Gespräche über Investitionen in eine mögliche Umstellung auf eine grüne Raffinerie bleiben seit drei Jahren ohne Fortschritte. Zudem bestehen Bedenken über die Ertüchtigung der wichtigen Pipeline von Rostock nach Schwedt.

Die Rolle von Rosneft und die politischen Forderungen

Die PCK gehört zu 54 Prozent den deutschen Tochtergesellschaften von Rosneft. Das Unternehmen war lange Zeit auf russisches Pipeline-Öl angewiesen, doch seit dem Übergriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 verzichtet Deutschland auf dieses Öl, was die Vergangenheit der Raffinerie auf den Kopf gestellt hat. Görke kritisiert europäische Politiker, unter anderem den Bundestagsabgeordneten Michael Kellner von den Grünen, der eine Enteignung der Rosneft-Anteile fordert. Görke plädiert dafür, dass der Bund die Rosneft-Anteile an der PCK übernimmt und zudem dafür sorgt, dass Shells Anteile in Brandenburg übergehen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft, unter der Leitung von Katherina Reiche (CDU), hält sich mit Informationen zur Beschäftigungsgarantie für die PCK-Mitarbeiter zurück. Die Unsicherheit betrifft insgesamt etwa 3000 Beschäftigte in der Region. Die Treuhandverwaltung soll gestärkt werden, um die Kontrolle über Rosneft Deutschland aufrechtzuerhalten und damit auch die wirtschaftliche Sicherheit der Raffinerie zu sichern. Wie RBB24 mitteilt, hat das Wirtschaftsministerium angekündigt, dass man die Treuhandverwaltung um weitere sechs Monate verlängern wird, wobei diese Entscheidung am vorigen Donnerstag offiziell bekanntgegeben wurde. Michael Kellner hob die Bedeutung der Versorgungssicherheit hervor und forderte Rosneft zur zügigen Einigung über den Verkauf auf.

Die Zukunft der PCK und ihrer Arbeitnehmer

Was die wirtschaftlichen Aussichten für die PCK-Raffinerie betrifft, sind viele Fragen noch unbeantwortet. Im Austausch mit den Medien wird darauf hingewiesen, dass Rosneft auch an anderen Raffinerie-Standorten wie Vohburg und Karlsruhe beteiligt ist und insgesamt etwa zwölf Prozent der Kapazität zur Verarbeitung von Rohöl in Deutschland ausmacht. Um neue Bezugsquellen zu finden, glaubt man bei der PCK, dass man international Rohöl von anderen Unternehmen und Händlern beziehen muss. Eine Rückkehr zu russischem Öl ist nicht in Sicht.

Laut BMWK erfolgt die Verlängerung der Treuhandverwaltung im Sinne der Energieversorgungssicherheit, besonders für die Bundesländer Berlin und Brandenburg. Um sicherzustellen, dass die Raffinerien weiterhin betriebsfähig bleiben, wurde diese Maßnahme ergriffen. Doch die Klarheit über die Eigentumsverhältnisse bleibt entscheidend für die Entwicklung der Raffinerien und die Arbeitsplatzsituation.

In einer sich ständig verändernden politischen Landschaft wird es für alle Beteiligten unumgänglich sein, bald klare Antworten und Lösungen auf die Fragen rund um die PCK-Raffinerie zu finden, denn da liegt wirklich was an.

Details
OrtSchwedt/Oder, Deutschland
Quellen