Jura-Studentin kämpft für Religionsfreiheit: Kopftuchverbot im Fokus!

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Jura-Studentin Rabia Kücüksahin kämpft gegen das Kopftuchverbot in Deutschland und sammelt Unterstützung für ihre Petition.

Jura-Studentin Rabia Kücüksahin kämpft gegen das Kopftuchverbot in Deutschland und sammelt Unterstützung für ihre Petition.
Jura-Studentin Rabia Kücüksahin kämpft gegen das Kopftuchverbot in Deutschland und sammelt Unterstützung für ihre Petition.

Jura-Studentin kämpft für Religionsfreiheit: Kopftuchverbot im Fokus!

In den letzten Jahren hat das Kopftuchverbot in Deutschland für viel Aufregung gesorgt, und eine junge Jura-Studentin aus Frankfurt am Main, Rabia Kücüksahin, nimmt die Herausforderung an, für die Rechte von Frauen zu kämpfen, die religiöse Symbole tragen. Auf ihrer Website „Antidiskriminierungsgesetz für alle“ geht sie laut fr.de gegen Ungleichbehandlungen aufgrund von Kopftüchern und ähnlichen Symbolen vor. Kücüksahin, die bereits im Jahr 2021 in einem ZDF-Format darauf hinwies, dass religiöse Symbole Teil der Identität sind, betreibt eine leidenschaftliche Aufklärungsarbeit.

Das Thema ist besonders brisant, da ein neues Beamtengesetz in Deutschland angestrebt wird, das die Verwendung religiöser Symbole einschränken könnte. Kücüksahin hat 2021 eine Petition dagegen ins Leben gerufen, die bis heute fast 200.000 Unterschriften gesammelt hat. Sie erläutert, dass das Gesetz ihr sogar verbieten könnte, das Referendariat anzutreten, wobei sie in solchen Fällen nur im Zuschauerraum sitzen dürfte – eine schwere Diskriminierung, die sie nicht hinnehmen möchte.

Diskriminierung und Religionsfreiheit

Kücüksahin sieht das Tragen des Kopftuchs als einen Ausdruck ihrer Identität und ihrer Entscheidungsfreiheit. Mit 18 Jahren traf sie die Entscheidung, ein Kopftuch zu tragen – entgegen dem Wunsch ihrer Mutter. Diese persönliche Entscheidung spiegelt eine breitere Debatte über Religionsfreiheit und das Neutralitätsgebot im deutschen Recht wider.

Das Neutralitätsgebot, verankert im Grundgesetz, bedeutet, dass Beamt*innen sich in öffentlichen Ämtern politisch, religiös und weltanschaulich neutral verhalten müssen. Dies wird jedoch durch das Recht auf Religionsfreiheit in Frage gestellt. Laut der Antidiskriminierungsstelle muss im Einzelfall ermittelt werden, inwieweit ein Verbot religiöser Symbole im öffentlichen Dienst zulässig ist.

Gerichtsurteile und europäischer Kontext

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass staatliche Behörden das Tragen von sichtbaren religiösen Zeichen, wie Kopftüchern, am Arbeitsplatz grundsätzlich untersagen dürfen, wenn dies Teil einer Strategie zur Schaffung einer „vollständig neutralen Verwaltung“ ist. Solche Regelungen müssen sich auf das „absolut Notwendige“ beschränken. Das bedeutet, dass die Neutralität des Staates in bestimmten Fällen über die Religionsfreiheit gestellt werden kann, besonders in hoheitlichen Bereichen wie Polizei oder Justiz, wo der Neutralitätsanspruch besonders hoch ist, wie zeit.de berichtet.

Ein Beispiel aus Deutschland zeigt die vielschichtige Rechtsprechung: Ein Verwaltungsgerichtshof hatte in der Vergangenheit entschieden, dass das Tragen eines Kopftuchs in bestimmten Tätigkeitsebenen untersagt werden kann – ein Beispiel, das Kücüksahin direkt betrifft. Im Gegensatz dazu entschied ein anderes Gericht, dass ein Verbot ohne gesetzliche Grundlage unzulässig ist. Diese widersprüchlichen Entscheidungen machen die Situation für viele Betroffene unübersichtlich und tragen zur anhaltenden Diskussion über Diskriminierung und Religionsfreiheit bei.

Kücüksahin ist nicht nur als Studentin aktiv, sondern auch als Betzavta-Trainerin, die sich im Demokratie-Training engagiert. Zudem hat sie zwei Parallelberichte für die UN zu Themen wie Racial Profiling und antimuslimischem Rassismus in Deutschland verfasst und eine eindringliche Rede zum Kopftuchverbot vor dem UN-Frauenrechtskonventionsausschuss gehalten. Ihre Stimme ist entscheidend in einem Kampf, der für viele Frauen von großer Bedeutung ist.

Wie wird sich das Thema rund um das Kopftuchverbot in den kommenden Jahren entwickeln? Kücüksahin und viele andere Frauen warten mit Spannung auf die nächsten Schritte der Gesetzgebung und hoffen auf fairere Bedingungen im öffentlichen Dienst.