Brandenburg

Warnstreiks in Berlin-Brandenburg: Beschäftigte fordern höhere Löhne!

In der Region Berlin-Brandenburg sind Beschäftigte der Brief- und Paketverteilzentren zu Warnstreiks aufgerufen. Diese Maßnahmen finden in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch statt und betreffen verschiedene Standorte, darunter Rüdersdorf, Börnicke, Ludwigsfelde, Schönefeld und Stahnsdorf. Diese Orte sind häufig Zwischenstationen für Sendungen, die in den Nachtstunden zur Auslieferung bearbeitet werden. Der Hintergrund der Warnstreiks ist ein Tarifstreit, in dem die Unzufriedenheit über das aktuelle Angebot der Arbeitgeber deutlich zum Ausdruck gebracht wurde. Benita Unger, die Landesbezirksfachbereichsleiterin für Postdienste, kritisierte das Arbeitgeberangebot, das als unzureichend und potenziell schädlich für die Reallöhne angesehen wird.

Das Angebot der Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde sieht eine Laufzeit von 27 Monaten mit Entgeltsteigerungen zwischen 1,8 % und 2,0 % vor. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Forderungen der Gewerkschaft ver.di, die eine Erhöhung der Entgelte um 7 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten verlangt. Darüber hinaus sollen drei Tage mehr Urlaub und ein zusätzlicher Urlaubstag für ver.di-Mitglieder gewährt werden. Die nächste Tarifverhandlungsrunde ist für den 3. März angesetzt und könnte entscheidend für die weiteren Schritte der Gewerkschaft sein.

Warnstreiks und bundesweite Aktionen

Zusätzlich zu den Warnstreiks in Berlin-Brandenburg rief ver.di bereits am 28. Januar zu einem ersten bundesweiten Warnstreik auf, gefolgt von weiteren Aktionen in verschiedenen Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Bremen, Baden-Württemberg und Bayern. Diese Warnstreiks könnten erheblichen Einfluss auf die Zustellung von Briefen und Paketen haben. Dabei wird besonders auf die bevorstehenden Bundestagswahlen am 23. Februar hingewiesen, bei denen viele Bürger*innen auf die Briefwahl angewiesen sind.

Die von ver.di geforderten Steigerungen von 7 % für Tarifbeschäftigte, Auszubildende und dual Studierende sollen den Beschäftigten helfen, die steigenden Lebenshaltungskosten zu bewältigen. Andrea Kocsis betont, dass die Einkommen der Mehrheit der Beschäftigten bei der Deutschen Post AG unter dem mittleren Einkommen in Deutschland liegen, was die Forderungen nach gerechten Arbeitsbedingungen unterstreicht.

Öffentlicher Dienst als Brennpunkt

Parallel zu den Konflikten im Zustellwesen laufen auch im öffentlichen Dienst Tarifverhandlungen. Hier sind über 2,5 Millionen Beschäftigte betroffen, die in Bereichen wie Verwaltung, Kitas, Schulen, und Nahverkehr tätig sind. Die Gewerkschaften fordern 8 % mehr Einkommen oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie zusätzliche freie Tage. Diese Entwicklungen könnten ebenfalls zu Warnstreiks in weiteren Bereichen führen, da die Arbeitgeber bislang kein Angebot vorgelegt haben. Finanzielle Engpässe auf Arbeitgeberseite verstärken die Unsicherheiten, was die kommende Verhandlungsrunde Mitte März angeht.

Die Wahrscheinlichkeit für umfassende Warnstreiks könnte zunehmend steigen, insbesondere wenn die Arbeitgeber bis dahin keine signifikanten Angebote unterbreiten. Besonders im Blickpunkt stehen Einrichtungen wie Kitas, der Nahverkehr und Flughäfen, die alle vor großen Herausforderungen stehen. Die Innenministerin Nancy Faeser hat zudem eine gewisse Zurückhaltung angekündigt, was die Streikaktionen aufgrund der anstehenden Wahlen betrifft. Der Druck auf die Arbeitgeber wächst und die kommende Woche könnte entscheidend für viele Beschäftigte der Branche sein.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
rbb24.de
Weitere Infos
verdi.de
Mehr dazu
tagesschau.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert