
In der Stadt Templin wird derzeit an einer neuen Satzung zur Bewirtschaftung von Niederschlagswasser gearbeitet. Laut nordkurier.de soll das Niederschlagswasser ortsnah versickern und nicht in die Kanalisation eingeleitet werden, es sei denn, die Versickerung ist aufgrund örtlicher Gegebenheiten nicht möglich. Der Vorschlag zur Satzung, der Ende 2024 erarbeitet wurde, fand jedoch bislang keinen Eingang in die Stadtverordnetenversammlung. Dies geschah trotz des festgestellten Klärungsbedarfs im Bauausschuss im November und zahlreicher Bedenken, die in den Sitzungen der Ortsbeiräte geäußert wurden.
Sybille Lipski von den Linken hat in den Beratungen Übergangsfristen für Grundstücksbesitzer gefordert. Hintergrund ist, dass nicht alle Grundstücke in Templin ausreichend groß sind oder über zentrale Regenwasserleitungen verfügen. Die Satzung soll den Grundsatz „Versickerung vor Einleitung“ durchsetzen und stellt dezentrale Niederschlagswasser-Bewirtschaftung an die erste Stelle. Das belastete Regenwasser muss bei Bedarf behandelt werden, wobei der Bestandsschutz für bestehende Dachanlagen, die ihre Entwässerung in die öffentliche Kanalisation haben, gewahrt bleibt.
Regelungen und Verfahren
Die neue Satzung wird zunächst nur bei Erneuerungen, Umbauten oder Veränderungen der Anlagen wirksam. Eine Ausnahmeregelung ist möglich, wenn physikalische Grenzen der Versickerung bestehen. Die überarbeitete Vorlage soll ab dem 27. Januar in den Fachausschüssen weiter diskutiert werden. Es wird bereits jetzt darauf hingewiesen, dass die geplante Reglementierung auch mit den aktuellen grundwasserrechtlichen Gesetzen übereinstimmt, wie dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und dem Brandenburgischen Wassergesetz (BbgWG).
Laut umweltbundesamt.de sind dezentrale Bewirtschaftungsmaßnahmen von wachsender Bedeutung. Zu diesen gehören Ansätze wie das Entsiegeln von Flächen, Verdunstung, Versickerung und die Nutzung von Regenwasser. Besonders in städtischen Gebieten bietet die Kombination von dezentralen und zentralen Maßnahmen ein großes Potenzial für die Regenwasserbewirtschaftung.
Nachhaltigkeit und Wassermanagement
Der Schutz der Wasserressourcen steht im Mittelpunkt der Diskussionen. Alleine rund 70 % des Trinkwassers in Deutschland stammen aus Grundwasser, und der Klimawandel könnte den Druck auf diese Ressourcen in Zukunft erhöhen, wie umweltbundesamt.de feststellt. Maßnahmen zur Reduzierung von Flächenversiegelung und zur Verbesserung der Verdunstung können signifikante Auswirkungen auf die Wasserbilanz haben.
Private Haushalte sind bereits dabei, durch sparsamen Trinkwasserverbrauch Verbesserungen zu erzielen. In Deutschland liegt der Verbrauch im europäischen Vergleich im unteren Drittel, was ohne Komforteinbußen erreicht wurde. Der fortwährende Austausch alter Haushaltsgeräte und die Verwendung wassersparender Armaturen tragen dazu bei, den täglichen Wasserbedarf weiter zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten.
Die geplante Satzung zur Niederschlagswasser-Bewirtschaftung in Templin könnte somit nicht nur Rechtsklarheit schaffen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen leisten.