
Im Rahmen der Prenzlauer Frauenwochen finden im Union Filmtheater zwei besondere Filmabende statt, die sich mit der Rolle von Frauen in der Politik beschäftigen. Am 6. März und am 20. März werden die Filme „Die Unbeugsamen“ und „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, Ihr Schönen“ gezeigt. Diese Veranstaltungen werden in Kooperation mit der Stadt Prenzlau und dem Netzwerk Engagierte Stadt organisiert. Alexandra Martinot, die Stadt-Pressesprecherin, hebt hervor, dass der Eintritt zu den Vorstellungen kostenlos ist.
„Die Unbeugsamen“, der erste Film, behandelt die Herausforderungen, vor denen Frauen in der Bonner Republik standen, um an politischen Prozessen teilzuhaben. Regisseur Torsten Körner beleuchtet in seinem Dokumentarfilm diese Thematik durch Interviews mit bemerkenswerten politischen Pionierinnen, darunter Herta Däubler-Gmelin von der SPD und Rita Süssmuth von der CDU. Ihr Engagement und ihre Durchsetzungskraft waren entscheidend für die Emanzipation der Frauen im politischen Leben Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Film lief seit der Premiere am 16. August 2021 in den Kinos und konnte in den ersten acht Wochen über 122.000 Besucher anziehen.
Überblick über die Filme
Der erste Teil, „Die Unbeugsamen“, präsentiert historische Aufnahmen und Interviews mit wichtigen Frauen aus der Politik. Zu den Interviewten zählen auch Marie-Elisabeth Klee (CDU), Ursula Männle (CSU) und Christa Nickels (Die Grünen). Diese Frauen berichten von ihren Erfahrungen und dem Kampf um politische Partizipation. Historische Persönlichkeiten wie Aenne Brauksiepe und Hildegard Hamm-Brücher werden ebenfalls vorgestellt, um den Einfluss und die Bedeutung dieser Politikerinnen zu verdeutlichen. Der Film thematisiert nicht nur Erfolge, sondern auch die Diskriminierung und den Sexismus, denen Frauen in der Politik ausgesetzt waren.
„Die Unbeugsamen 2“ wird im Jahr 2024 erscheinen und sich mit den Erfahrungen ostdeutscher Frauen in der DDR beschäftigen. Wie im ersten Teil werden auch hier Interviews mit Frauen aus unterschiedlichen Lebenswelten geführt, die über ihre Herausforderungen in männerdominierten Berufen berichten. Der Fokus liegt darauf, wie diese Frauen Gleichberechtigung erkämpften und die Veränderungen, die die Wiedervereinigung mit sich brachte, kritisch zu beleuchten.
Gesellschaftliche Relevanz
Die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen zeigen, dass das Thema Gleichstellung auch in der heutigen Zeit von großer Bedeutung ist. Aktuell liegt der Frauenanteil im Bundestag bei 31 Prozent, was geringer ist als in der vorherigen Legislaturperiode. Körner kritisiert den Umgang mit Politikerinnen, wie etwa Annalena Baerbock, der häufig von sexistischen Untertönen geprägt ist. Dies verdeutlicht, dass die Herausforderungen, mit denen Frauen heute konfrontiert sind, vergleichbar zu jenen in der Vergangenheit sind.
Der Film möchte bei den Zuschauern Scham hervorrufen und gleichzeitig starke, charismatische Frauen ins Rampenlicht rücken. In der Bonner Republik, dem Fokus des Films, wurden Politikerinnen oft belächelt oder herabgesetzt. Der Dokumentarfilm bietet nicht nur eine Rückschau auf die Erfolge der Frauen der Vergangenheit, sondern fragt auch, welche Lehren aus deren Kämpfen für die heutige Zeit gezogen werden können.
Insgesamt tragen die Vorführungen von „Die Unbeugsamen“ und „Die Unbeugsamen 2“ dazu bei, das Bewusstsein für die Errungenschaften und Herausforderungen von Frauen in der Politik zu schärfen und die gesellschaftliche Debatte über Gleichstellung und Parität zu fördern. Für weitere Informationen zu den Filmen verweist der Nordkurier auf die Reporte über die Veranstaltung und einen tieferen Einblick bietet die Dokumentation auf Wikipedia, während Deutschlandfunk Kultur die gesellschaftlichen Relevanzen des Filmes diskutiert.