
Am Wochenende fand der 14. Ball der zehn Innungen der Uckermark im AHORN Seehotel Templin statt, ein festlicher Anlass, der an die 30-jährige Gründung der Kreishandwerkerschaft (KHS) erinnert. Laut Nordkurier nahmen knapp 300 Teilnehmer daran teil, darunter sowohl Handwerker als auch Gäste aus der Region. Die Veranstaltung begann um 17 Uhr mit einem Einlass, gefolgt von Festreden um 18 Uhr und endete in den frühen Morgenstunden mit Tanz und Essen.
Die Moderation übernahm Christian Lau, Kreishandwerksmeister, unterstützt von Katrin Grothe, Geschäftsführerin der KHS. Grothe erinnerte an die Anfänge der KHS, die im Hotel „Wendenkönig“ mit nur 9 Innungen und 110 Betrieben begann. Die aktuelle Herausforderung für das Handwerk wird von einem deutlichen Personalmangel und den Schwierigkeiten bei der Nachfolgeregelung geprägt.
Die aktuelle Situation im Handwerk
Im Rahmen der Veranstaltung berichtete Katrin Grothe von einem leichten Anstieg der Lehrverträge, die aktuell bei 182 liegen. Besonders besorgniserregend ist jedoch der Rückgang im Baugewerbe. Dies steht im Kontext der Diskussion um die Einführung von Bürgergeldzahlungen, das Grothe kritisch betrachtet: Sie forderte, dass niemand ausbildungsfähige junge Menschen mit Bürgergeld unterstützt werden sollten, die nach der 10. Klasse keine Lehre aufnehmen.
Die KHS Uckermark betreut derzeit 10 Innungen, 7 Prüfungsausschüsse und 191 Betriebe. Diese Struktur zeigt die starke Gemeinschaft, die für die Handwerksmeister dieser Region unerlässlich ist. Die Verantwortung umfasst nicht nur die handwerklichen, sondern auch die betriebswirtschaftlichen Abläufe, die für das Überleben in einem wettbewerbsintensiven Markt entscheidend sind, so betont die Webseite der Kreishandwerkerschaft Uckermark, handwerk-uckermark.de.
Der Ball diente ebenfalls als Plattform, die besten Handwerker der Region zu würdigen und die Verdienste des Handwerks zur Schau zu stellen. Katrin Grothe schloss die Veranstaltung mit den Worten: „Gott schütze unser ehrenwertes Handwerk“, welche die stolze Tradition und Verantwortung des Handwerks unterstreichen.
Handwerk im größeren Kontext
Die Situation im Handwerk ist jedoch nicht nur auf die Uckermark beschränkt. Im Hamburger Raum wird die wirtschaftliche Lage ebenfalls regelmäßig analysiert. Der Hamburger Handwerksindex (HHX) zeigt eine stabile Geschäftslage, allerdings gibt es in bestimmten Bereichen wie dem Bauhauptgewerbe signifikante Unterschiede. In einer Erhebung der Handwerkskammer Hamburg bewerten 48% der Handwerker ihre Lage als gut, während 14% sich in einer schlechten Situation befinden, wie berichtet von hwk-hamburg.de.
Insgesamt ist absehbar, dass die Herausforderungen im Handwerk nicht nur lokal, sondern auch regional und überregional angegangen werden müssen. Die Regeln, die den Handwerksberuf und die Ausbildung betreffen, müssen kontinuierlich auf die sich wandelnden wirtschaftlichen Bedingungen angepasst werden, um nachhaltig zu wirken.