
In der Stadt Templin laufen derzeit Vorbereitungen für umfangreiche Baumschnittarbeiten an der Bundesstraße 109, konkret in der Prenzlauer Allee. Diese Maßnahmen sind vom 19. bis 28. Februar 2025 geplant. Der Wirtschaftshof der Stadt wird sich um die Pflege der stark geschädigten Bäume kümmern. Laut Angaben der Nordkurier haben die städtischen Behörden eine Begutachtung der Alleebäume durch die untere Naturschutzbehörde in Auftrag gegeben.
In diesem Gutachten wurde festgestellt, dass von den insgesamt begutachteten Bäumen 15 Stück wegen Krankheit und mangelnder Standfestigkeit entfernt werden müssen. Die restlichen Bäume sollen hingegen bis zur individuellen Sekundärkrone herabgesetzt und seitlich eingekürzt werden. Ziel dieser Eingriffe ist es, dass die Linden nach dem Schnitt eine neue Sekundärkrone austreiben können. Jedoch sind die Standortbedingungen für die Bäume nicht optimal. Faktoren wie Verkehrsunfälle und Streusalz haben den Zustand der Bäume erheblich beeinträchtigt.
Naturschutz und geplante Entnahmen
Naturschutzrechtlich ist die Lage der Alleebäume kompliziert. Diese sind im Rahmen des § 17 des Brandenburgischen Naturschutzausführungsgesetzes geschützt, was bedeutet, dass die Stadt Templin nicht alle Bäume gleichzeitig entfernen und ersetzen kann. Die Stadt ist nur für die Bäume hinter der Bordsteinanlage verantwortlich; andere Bäume gehören dem Landesbetrieb Straßenwesen. Dieser hat bereits im Vorjahr Baumpflegemaßnahmen ergriffen und weitere Bäume nachgepflanzt.
Nach den entsprechenden Vorgaben der Behörden wird die Stadt Templin neue Linden pflanzen. Die Gesamtkosten der aktuellen Maßnahmen belaufen sich auf mehrere 10.000 Euro. Dabei ist es für die Stadt besonders wichtig, die vorhandenen geschützten Bäume zu erhalten und zu pflegen.
Schutzmaßnahmen und rechtliche Rahmenbedingungen
<pDie Baumschutzverordnung (BaumSchV LDS) des Landkreises Dahme-Spreewald ist hierbei von zentraler Bedeutung. Sie trat am 1. Oktober 2022 in Kraft und verfolgt das Ziel, den Bestand an Bäumen und Hecken zu schützen sowie den Naturhaushalt zu bewahren. Zu den geschützten Gegenständen zählen Bäume mit einem Stammumfang von mindestens 60 cm, während Obstbäume mit einem Stammumfang von mindestens 80 cm ebenfalls unter Schutz stehen, wie in den Erläuterungen der Dahme-Spreewald verdeutlicht wird.
Die zuständige Behörde kann im Falle von Verstöße gegen diese Verordnung Geldbußen bis zu 65.000 Euro verhängen. Zudem müssen Eigentümer geschützte Landschaftsbestandteile erhalten und pflegen, wobei Anträge auf Ausnahmegenehmigungen für dringende Maßnahmen möglich sind.
Durch die bevorstehenden Schnitt- und Pflegemaßnahmen an der B 109 steht die Stadt vor der Herausforderung, ökonomische Notwendigkeiten mit den strengen naturschutzrechtlichen Vorgaben in Einklang zu bringen. In der Hoffnung, Gottes Natur liebenswert und im Sinne des Umweltschutzes zu gestalten, wird die Stadt ihre Bemühungen fortsetzen.