
Am Samstag, dem 18. März 2025, wurde mit großer Freude verkündet, dass die Alte Feuerwache in Boitzenburg fast vollständig beräumt ist. Diese Maßnahme ist ein entscheidender Schritt für die bevorstehenden Sanierungsarbeiten. Die Ortsvorsteherin Annett Hoppe unterstrich die Wichtigkeit der Schaffung von Baufreiheit, um die ersten Baumaßnahmen in Kürze einzuleiten. Ziel der Sanierung ist die Umgestaltung des historischen Gebäudes am Schmiedeberg zu einer multifunktionalen Einrichtung, die sowohl kulturelle als auch gesellschaftliche Zwecke erfüllen soll. Es handelt sich um ein bedeutendes Projekt, das bereits 2022 erste Ideen und Entwürfe hervorgebracht hatte, die von Daniela Redepenning eingereicht wurden, um den Ideenwettbewerb zu bereichern.
Die Bürger der Gemeinde waren ebenfalls aktiv und brachten ihre Anregungen während der „Tage der offenen Tür“ ein. Dank der Initiative der Anwohner konnte die Feuerwache 2014 im Rahmen der rbb-Aktion „96 Stunden“ vor dem Verfall gerettet werden. Diese historische Stütze der Gemeinde erfreut sich nun einer breiten Unterstützung durch örtliche Unternehmen und Privatpersonen, die bereit sind, zur Realisierung des Projektes beizutragen.
Finanzierung und Bauzeit
Dirk Engelhardt, der zuständige Hochbau-Experte, prognostiziert einen Baustart Anfang Mai 2025. Er erwartet, dass der erste Bauabschnitt bis Mitte Juli abgeschlossen sein wird. Für die Sanierung stehen beträchtliche Mittel zur Verfügung: 170.000 Euro an ILB-Mitteln sind bereitgestellt, wobei die Gemeinde einen Eigenanteil von etwa zehn Prozent aufbringen muss. Die Arbeiten beginnen mit dem Dach der Feuerwache, das ursprünglich 1932 von der Baufirma Erich Gau errichtet wurde. Geplant ist die Entfernung der alten Eindeckung von Hauptgebäude und Fahrzeughalle, gefolgt von einer Neueindeckung mit roten Doppelmuldenfalzziegeln, die in Abstimmung mit der Denkmalbehörde beschlossen wurde.
Die gesamte Baumaßnahme wird sich voraussichtlich über mehrere Bauabschnitte erstrecken und zielt darauf ab, das Gebäude bis 2027 oder 2028 vollständig zu realisieren und in Betrieb zu nehmen.
Der Denkmalschutz und moderne Ansprüche
Die Herausforderung, das historische Gebäude gemäß den Anforderungen des Denkmalschutzes zu sanieren, ist beachtlich. Der Rückbau nachträglich angefügter Anbauten, wie etwa des Austragshauses an der Westfassade, ist aufgrund des schlechten Zustands erforderlich. Auch die Giebelseite weist nach Kriegsschäden minderwertigen Ziegelmauerwerk-Ersatz auf. Die Stabilisierung der Westfassade wird durch die Vernadelung von Rissen und Hohlräumen sowie das Vorsetzen neuer Ziegelwände sichergestellt. Örtliche Berichte bestätigen, dass die ursprüngliche Fenster- und Türöffnungen wiederhergestellt werden sollen, während die alte Raumstruktur weitgehend erhalten bleibt. Dabei sind umfangreiche Maßnahmen zur Bewahrung der Oberflächen und Materialien notwendig, um das historische Ambiente zu bewahren.
Diese Kompromisse zwischen modernem Anspruch und dem Erhalt historischer Substanz stehen im Einklang mit Projekten, die andernorts erfolgreich umgesetzt wurden. Beispielsweise zeigt die Sanierung der Kunsthalle in Rostock, wie historische Elemente in neue Nutzungskonzepte integriert werden können, ohne die Baugeschichte zu vernachlässigen.
Die Sanierungsarbeiten an der Alten Feuerwache Boitzenburg versprechen somit nicht nur eine Wiederbelebung des Gebäudes, sondern auch eine Bereicherung für die gesamte Gemeinde. Vor diesem Hintergrund ist die Vorfreude auf die Ergebnisse der Sanierung bereits jetzt spürbar.