
Am Montagmorgen, dem 25. März 2025, führte ein ernstzunehmender Vorfall an der Berufsorientierenden Oberschule Spremberg zu einem Polizeieinsatz. Auslöser war eine bedrohliche Äußerung eines 15-jährigen Schülers in einem Klassenchat. Die Nachricht wurde von den Verantwortlichen der Schule als Androhung einer Gewalttat interpretiert, weshalb umgehend die Polizei, sowie die Eltern und Schüler informiert wurden. Der genaue Wortlaut der Chatnachricht ist bislang nicht bekannt, jedoch sollte die Drohung offenbar am Montag stattfinden, was die Schule in Alarmbereitschaft versetzte.
Der besagte Schüler erschien jedoch nicht im Unterricht, was dazu führte, dass keine Taschenkontrollen durchgeführt werden konnten. Dieser Vorfall steht im Kontext zu einem früheren Ereignis, bei dem der Junge während einer Klassenfahrt in Weißwasser Mitschüler mit einem Messer bedrohte. Nach der Rückkehr von dieser Fahrt wurde das Messer nicht aufgefunden, und der Grund für das bedrohliche Verhalten des 15-Jährigen bleibt unklar. Uwe Mader, der Leiter des Staatlichen Schulamtes in Cottbus, betonte, dass die Schulleitung die Situation sehr ernst genommen hat. In der Folge haben einige Eltern entschieden, ihre Kinder vorläufig zu Hause zu behalten. Die Polizei hat mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen den Schüler wegen Androhung einer Straftat eingeleitet.
Hintergrund der Vorfälle
Der Vorfall an der Oberschule ist nicht isoliert, da die Schule in der Vergangenheit bereits wegen Gewaltvorfällen in die Schlagzeilen geraten ist. Ende Februar wurde eine Lehrerin körperlich angegriffen. Zudem gab es anonyme Vorwürfe hinsichtlich Beleidigungen und Diskriminierung, die zwischen Lehrkräften und Schülern stattgefunden haben sollen. Solche Situationen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen an Schulen, wo das Vertrauen zwischen Schülern und Lehrern oft auf die Probe gestellt wird.
Die Komplexität der Problematik wird weiter verstärkt durch Vorfälle in anderen Bereichen. Ein Beispiel hierfür ist ein Skandal um einen Chat unter Polizeischülern, in dem rassistische, antisemitische und menschenverachtende Inhalte gepostet wurden. Laut einem Bericht von Welt existierte dieser Chat von September 2017 bis Dezember 2021 und umfasste rund 5.000 Nachrichten, darunter viele extrem beleidigende und gewaltverherrlichende Inhalte. Die juristische Klärung in diesem Fall ist bis heute nicht abgeschlossen.
Von den 18 ehemaligen Mitgliedern dieser Chatgruppe sind neun nicht mehr bei der Landespolizei tätig. In mehreren Fällen wurden Entlassungen ausgesprochen, jedoch gab es auch rechtliche Auseinandersetzungen, in denen einige der Betroffenen erfolgreich gegen ihre Entlassungen klagten. Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) hatte bereits im Februar 2023 die Entlassung dieser Polizeibediensteten angekündigt.
Die derzeitigen Geschehnisse an der Oberschule Spremberg und die gleichzeitigen Probleme innerhalb der Polizeibehörde spiegeln ein generelles gesellschaftliches Problem wider. Es bleibt abzuwarten, wie die Schulen und Behörden auf diese Herausforderungen reagieren werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche bedrohlichen Situationen in Zukunft zu vermeiden.