
Am 26. Januar 2025 fand ein bewegender Gedenkmarsch in der Nähe des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag Luft III statt. Soldaten verschiedener Nationen versammelten sich, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Der Fokus des Marsches lag auf den Kriegsgefangenen, die während des Zweiten Weltkriegs im Lager in Sagan, heute Żagań in Polen, inhaftiert waren.
Rund 45 Soldaten der US-Army, der britischen Royal Air Force, der polnischen Armee und der Bundeswehr nahmen an der Veranstaltung teil. Der Marsch führte vom ehemaligen Stammlager Luft III über eine Route nach Spremberg und endete mit einem feierlichen Gedenkappell. Diese Ruhmesorte sind besonders den mehr als 2.000 Offizieren gewidmet, die während der Evakuierung im Winter 1944/45 aus dem Lager geflohen sind.
Historischer Kontext des Lagers
Stalag Luft III wurde im Mai 1942 gegründet und war eines von sechs deutschen Kriegsgefangenenlagern für gegnerische Luftwaffenangehörige. Zu Beginn waren hauptsächlich britische und amerikanische Soldaten untergebracht, später gesellten sich auch Piloten anderer Nationen hinzu. Im Juni 1944 beherbergte das Lager 10.494 Offiziere und Unteroffiziere. Der Lagerkommandant war Friedrich Wilhelm von Lindeiner-Wildau.
Das Lager erlangte Bekanntheit durch mehrere spektakuläre Ausbrüche, darunter einen großangelegten Fluchtversuch, der 1963 in dem Film „Gesprengte Ketten“ (Original: „The Great Escape“) mit Steve McQueen verfilmt wurde. Unter der Führung von Roger Bushell gruben die Gefangenen zwischen März und April 1944 mehrere Tunnel, um zu fliehen. Der Haupttunnel, „Tom“, wurde nach fünf Monaten entdeckt, daraufhin lag der Fokus auf „Harry“, einem 102 m langen Tunnel, der 8,5 m unter der Erde verlief.
Der tragische Fluchtversuch
Die Flucht, die in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1944 begann, wurde durch gefrorenen Boden und eine zu kurze Tunnelstrecke massiv behindert. Insgesamt passierten 87 Personen den Tunnel, aber nur 76 schafften es zu entkommen. Aufgrund winterlicher Bedingungen wurden die meisten Flüchtigen wieder gefasst. Auf Befehl Hitlers wurden 50 der gefassten Fluchtversucher zwischen dem 6. und 18. April 1944 erschossen. Nur drei von ihnen konnten tatsächlich in die Freiheit gelangen.
Diese dunkle Geschichte des Lagers wird weiterhin durch Gedenkveranstaltungen in Erinnerung gerufen. Eine Gedenktafel, die seit dem 29. März 2018 existiert, erinnert an vier Gefangene, die von der Gestapo getötet wurden. Zudem thematisiert die kommende Miniserie „Masters of The Air“, die 2024 erscheint, das Stalag Luft III und die dramatischen Ereignisse rund um den gescheiterten Ausbruch.
So bleibt das Gedenken an die Kriegsgefangenen lebendig, und die Erinnerung an die Schrecken des Krieges, die viele Menschen erlitten haben, wird von den Soldaten aus verschiedenen Nationen auf diese Art und Weise wachgehalten. RBB24 berichtet, dass der Gedenkmarsch Teil einer breiteren Anstrengung ist, den Opfern der Vergangenheit Respekt zu zollen und die Lehren aus der Geschichte nicht zu vergessen.