
Am 11. März 2025 führte die Bundespolizei eine umfassende Razzia gegen Fußball-Hooligans in mehreren Bundesländern durch. Diese Aktion wurde in Reaktion auf einen brutalen Angriff auf einen Sonderzug mit Fans von Rot-Weiss Essen initiiert, der am 26. Oktober 2023 in Brandenburg stattfand. Bei diesem Vorfall kam es zu erheblichem Vandalismus und Gewalt, als vermummte Angreifer aus dem Hooligan-Milieu von Hansa Rostock den Zug mit etwa 780 Menschen, darunter zahlreiche Familien, attackierten.
Die großangelegte Razzia fand am Dienstagmorgen in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern statt. Rund 440 Beamte waren beteiligt und durchsuchten die Wohnungen von 31 Verdächtigen. Bei diesen Durchsuchungen wurden nicht nur Mobiltelefone und Unterlagen beschlagnahmt, sondern auch eine Handgranate und zwei Kugelbomben aufgefunden, die in Rostock und Essen sichergestellt wurden, sowie Pyrotechnik.
Details des Angriffs
Während des Angriffs auf den Sonderzug warfen über 200 vermummte Hooligans mit Steinen und Pyrotechnik und verursachten so einen Sachschaden in Höhe von rund 118.000 Euro. Der Zug war auf der Strecke zwischen Gransee und Neustrelitz unterwegs, als es zu dem Übergriff kam. Drei Personen wurden bei dem Vorfall leicht verletzt. Die Bundespolizei hat in ihren Ermittlungen festgestellt, dass die Hooligans beider Vereine sich gezielt verabredet hatten, um diesen Angriff durchzuführen.
Die Vorwürfe gegen die Verdächtigen sind zahlreich und schwerwiegend. Es wird ihnen unter anderem Sachbeschädigung, gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr, gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch vorgeworfen. Die Mehrheit der Verdächtigen ist bereits als Gewalttäter im Fußball bekannt. Unter den identifizierten Tätern befinden sich auch drei rechtsextreme Straftäter.
Kritik und Konsequenzen
Der Vorfall hatte weitreichende Folgen. Nach dem Angriff traten fünf Mitglieder des Aufsichtsrats von Hansa Rostock zurück. Der Verein hat sich offiziell von den Vorfällen distanziert, während Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel klare Konsequenzen für die Täter fordert. Er betonte, dass solche Übergriffe in der Fußballkultur nicht toleriert werden dürfen und die Gesellschaft ein Zeichen gegen die Gewalt setzen müsse.
Insgesamt wurden im Rahmen der Razzia 33 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Die Bundespolizei hat angekündigt, dass weitere Ermittlungen folgen werden, um die Hintergründe des Übergriffs umfassend aufzuklären. Diese Maßnahmen sind Teil einer größer angelegten Initiative, gegen die zunehmende Gewalt unter Fußballfans und auf Bahnstrecken vorzugehen. Laut rbb24 und Welt steht die Polizei dabei vor der Herausforderung, ein umstrittenes und oft gewalttätiges Umfeld zu befrieden.