
In Brandenburg wurde erstmals seit 35 Jahren ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt. Am 16. Januar 2025 meldete der Landkreis Barnim neue Verdachtsfälle auf einem Hof nordöstlich von Berlin. Auf diesem Hof wurden Tiere entdeckt, die möglicherweise Symptome der hochansteckenden Viruserkrankung zeigten, und diese wurden umgehend getötet. In Willmersdorf bei Werneuchen wurden Symptome bei vier Ziegen festgestellt, Proben der toten Tiere werden derzeit am Friedrich-Loeffler-Institut untersucht. Erste Ergebnisse könnten bereits am Donnerstagnachmittag vorliegen, wie tagesschau.de berichtet.
Um die Ausbreitung der MKS zu verhindern, wurden Schutzzonen eingerichtet und Importverbote verhängt. Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) teilte am Donnerstagmorgen mit, dass bislang keine weiteren bestätigten MKS-Fälle in Brandenburg bekannt sind, der letzte bestätigte Fall betraf eine Wasserbüffel-Herde in Hönow am vergangenen Freitag. Heiko Terno, stellvertretender Chef des Brandenburger Landesbauernverbandes, warnte vor einer ernsthaften Situation in der Landwirtschaft und schloss nicht aus, dass die infizierten Tiere möglicherweise seit drei Wochen betroffen sein könnten.
Schutzzonen und wirtschaftliche Auswirkungen
In Reaktion auf die MKS-Ausbrüche hat Brandenburg eine Sperrzone zur Eindämmung der Seuche eingerichtet. Dies bedeutet, dass Fleisch- und Milchprodukte aus der Region nicht mehr innerhalb der EU verkauft werden dürfen. Bundesagrarminister Cem Özdemir betonte, dass die Eindämmung der Tierseuche oberste Priorität habe. Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind bereits spürbar, vor allem für exportorientierte Unternehmen, da sich Märkte außerhalb der EU schließen. Landwirtschaftsministerin Mittelstädt prüft mögliche Hilfen für betroffene Landwirte auf EU- und Bundesebene.
Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind bereits vor Beginn der Agrarmesse Grüne Woche spürbar. Dort wird es keine Rinder, Schafe, Ziegen oder Alpakas zu sehen geben. Bauernpräsident Joachim Rukwied plant Gespräche über einen möglichen Krisenfonds für betroffene Betriebe. Gleichzeitig fordert der Landesbauernpräsident Henrik Wendorff schnellen und unbürokratischen Schadenersatz für Landwirte in den Restriktionszonen.
Übertragungswege und Tiergesundheit
Die Maul- und Klauenseuche ist besonders ansteckend für Klauentiere wie Rinder, Ziegen, Schweine, Schafe und sogar Zoo- sowie Wildtiere. Die Tiere zeigen Symptome wie hohes Fieber, Appetitlosigkeit und Blasenbildung an Maul und Klauen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Einschleppung des Virus durch Touristen oder Nahrungsmittelreste geschehen sein könnte, da der betroffene Landwirt angab, kein Futtermittel von außerhalb bezogen zu haben. Die Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts untersuchen derzeit den Ansteckungsweg und haben eine Taskforce aus Tierärzten ins Leben gerufen.
Bisher gilt Deutschland als von MKS freies Land, zuletzt traten Fälle 1988 in Niedersachsen auf. Dennoch wird eine strikte Überwachung in der Umgebung des Ausbruchs durchgeführt, da alle Klauentiere in der Region getestet werden. Der Landkreis Märkisch-Oderland hat eine Schutzzone von drei Kilometern um den betroffenen Betrieb eingerichtet. Zudem wurden Tiertransporte von empfänglichen Tieren vorübergehend untersagt und mehrere Tierparks, darunter der Zoo in Berlin, geschlossen.
Die Drogendes Bundeslandwirtschaftsministeriums hat die Alarmglocken läuten lassen, um die Tierseuche einzudämmen. Der Deutsche Bauernverband drängt auf schnelle Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche, um einen ökonomischen Schaden für Tierhalter zu minimieren. Der gesundheitliche Status der Tiere bleibt im Fokus, während sich die Branche auf ungewisse Zeiten vorbereitet, da die Farmen bereits durch andere Krankheiten belastet sind, wie zdf.de feststellt.
Die Öffentlichkeit wird über die Entwicklungen informiert, und bis zur Klärung der Situation bleibt die gesamte Landwirtschaft in Alarmbereitschaft.