Potsdam

Potsdam bringt barrierefreie Straßenbahnen: Tramlink revolutioniert den Nahverkehr!

Am 24. März 2025 präsentiert die Stadt Potsdam eine signifikante Neuerung im öffentlichen Nahverkehr. Die Verkehrsbetriebe Potsdam stellen den ersten Niederflurfahrzeugtyp des neuen Modells Tramlink vor, das speziell entwickelte, barrierefreie Straßenbahnen bieten soll. Ziel dieser Initiative ist es, den Zugang für Rollstuhlfahrer und Nutzer von niedrigen Bahnsteigen deutlich zu verbessern. Der neue Tramlink misst beeindruckende 42 Meter und stellt somit eine verbesserte Kapazität im Vergleich zu den bisherigen Variobahnen dar, die nur 30 Meter lang waren.

Die neuen Straßenbahnen haben Platz für bis zu 246 Fahrgäste, darunter 74 Sitzplätze. Die Tramlink-Fahrzeuge ermöglichen einen Einstieg über acht Türen, was den Zugang zusätzlich erleichtert. Im Vergleich dazu boten die Variobahnen lediglich 57 Sitzplätze. Diese umfassende Umstellung auf die neuen Fahrzeuge ist Teil eines größeren Plans der Verkehrsbetriebe, der vollständig auf Niederflurfahrzeuge bis 2031 abzielt. Der reguläre Fahrgastbetrieb ist für Mitte des Jahres 2025 angepeilt, jedoch verzögert sich die Anlieferung der ersten Straßenbahn durch die Flutkatastrophe in Spanien und den Ukraine-Krieg, was weitere Herausforderungen mit sich bringt.

Die Tramlink-Plattform

Der Tramlink wurde seit 2006 von Vossloh Kiepe in Valencia als modulare Straßenbahnplattform entwickelt. Die Vertriebserfolge erstrecken sich über verschiedene Städte weltweit, darunter Rostock und Gmunden. Unter der Führung von Stadler Rail, der das Werk in Valencia 2015 übernommen hat, wurde diese Plattform auch an moderne Nahverkehrsunternehmen in Deutschland und in der Schweiz verkauft, einschließlich Potsdam, wo nun die ersten dieser Fahrzeuge in Betrieb genommen werden.

Zusätzlich entwickelte Stadler auch das Mehrsystemfahrzeug Citylink, das sich auf den Übergang zwischen Straßen- und Eisenbahnstrecken spezialisiert hat. Diese Fahrzeuge wurden unter anderem auch in Städten wie Karlsruhe und Chemnitz eingesetzt. Die hohe Nachfrage für die Tramlink-Fahrzeuge spiegelt sich in der Verlagerung der Produktion wider, die nun auch nach Deutschland und Polen erfolgt ist.

Barrierefreiheit im Nahverkehr

Ein zentrales Anliegen bei der Entwicklung der neuen Tramlink-Fahrzeuge ist die Barrierefreiheit. Dr.-Ing. Johannes Wolf hat auf der InnoTrans in Berlin herausgestellt, dass die Nutzung von Niederflurstraßenbahnen für mobilitätsbehinderte Fahrgäste oft noch Schwächen aufweist. Technische Standards und Anforderungen an die Barrierefreiheit sind bisher EU-weit uneinheitlich geregelt. Die Vorteile der neuen Tramlink-Fahrzeuge, insbesondere in Bezug auf Einstiegshöhen und Zugangsmöglichkeiten, stehen daher in direktem Zusammenhang mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Verbesserung der Mobilität für alle Nutzergruppen.

Die Entwicklung eines spezifischen Rasters zur Bewertung von Zugangsbedingungen, Bewegungsmöglichkeiten und Sicherheit im Fahrzeug ist ein wichtiger Schritt, um den Zugang für alle Fahrgäste zu gewährleisten. Maßnahmen wie die Berücksichtigung alternativer Ausgänge im Havariefall und die effektive Nutzung von Fahrgastinformationssystemen sind entscheidend, um die Barrierefreiheit auch in der Praxis zu gewährleisten.

Potsdam steht somit vor einer zukunftsträchtigen Mobilitätsrevolution, die nicht nur technische Neuerungen, sondern auch soziale Verantwortung in den Fokus rückt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tagesschau.de
Weitere Infos
swp-potsdam.de
Mehr dazu
stadtverkehr.de

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