Potsdam-Mittelmark

Rettung der Kröten: Freiwillige bilden Schutzschilde in Brandenburg!

In Brandenburg an der Havel engagieren sich Freiwillige von der Naturwacht intensiv für den Schutz von Amphibien. Auf über sieben Kilometern Länge werden derzeit Krötenschutzzäune errichtet, deren Hauptzweck es ist, die Tiere vor dem Überfahren durch Fahrzeugverkehr während ihrer Wanderungen zu den Laichgewässern zu schützen. Diese Initiative ist nicht nur ein Zeichen des Naturschutzes, sondern auch eine wichtige Maßnahme, um den Rückgang von Amphibienpopulationen entgegenzuwirken.

Die Helfer kontrollieren die entlang der Zäune aufgestellten Sammeleimer mindestens einmal täglich. So werden gefangene Tiere wie Grasfrösche, Erdkröten und Teichmolche sicher über die Straßen getragen. Der Schutz ist dringend erforderlich, da die Bestände der Amphibien in den letzten Jahren stark betroffen waren. Besonders schlimm war der Rückgang infolge der Dürre im Sommer 2018.

Erfreuliche Fortschritte und Herausforderungen

Obwohl die Bestände sich langsam erholen, gibt es noch viel zu tun. Aktuell wurden an einem der Schutzzäune am 24. Februar insgesamt 240 Tiere morgens und 107 abends erfasst, zusammen mit weiteren 405 Amphibien. Zu Zeiten des größten Rückgangs, im Jahr 2020, wurden nur 261 Tiere gezählt – der Tiefpunkt. Im Vorjahr aber zahlte sich die Unterstützung der Naturschützer aus, als über 5600 Amphibien auf ihrem Weg zu den Laichplätzen transportiert werden konnten.

Was die Herausforderungen angeht, so plädieren die Naturschützer für die Installation von Leiteinrichtungen und Tunneln im Kontext eines geplanten Radwegbauprojekts an der L 85, das für 2026 angedacht ist. Der Naturschutzfonds Brandenburg hat zugesagt, die Finanzierung sicherzustellen. Dennoch sind die Baukosten aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung gestiegen, was das Vorhaben erschwert.

Klimawandel als zusätzliche Bedrohung

Ein bedeutender Faktor, der auf die Amphibienpopulationen wirkt, ist der Klimawandel. Die Naturwacht hat festgestellt, dass Amphibien aufgrund der wärmeren Temperaturen immer früher wandern. Allerdings können die Schutzzäune nur die Frühjahrswanderung sichern, da eine ganzjährige Aufstellung aus Betreuungsgesichtspunkten nicht möglich ist. Dies ist besonders bedenklich, da der Klimawandel bereits zu einem Rückgang der Bestände und einer Verkleinerung der Ausbreitungsgebiete führt.

Zusätzlich zu den klimarelativen Herausforderungen wird der Bestand der Amphibien in Deutschland gefährdet durch den Chytridpilz Bd und den Pilz Bsal. Seit Ende der 1990er-Jahre verbreitet sich Bd, der die Haut der Amphibien befällt. Dies führt zur tödlichen Chytridiomykose. Der zweite Pilz Bsal, der seit den 2000er-Jahren bei Feuersalamandern und Molchen Massensterben verursacht hat, stellt eine weitere Bedrohung dar.

Engagierte Helfer im Naturschutz

Aktuell sind in Brandenburg 30 Schutzzäune in 21 Orten des Hohen Fläming aufgestellt, unterstützt von rund 50 Freiwilligen. In bestimmten Regionen wie Görzke und Verlorenwasser werden weiterhin zusätzliche Helfer gesucht, um die Amphibienfront zu stärken. Solange Klimawandel und Krankheiten die Bestände gefährden, bleibt der Einsatz solcher Initiativen von zentraler Bedeutung für den Erhalt der Amphibien.

Der Naturschutz steht somit vor der Herausforderung, effektive Strategien zu entwickeln sowie den Lebensraum von Amphibien nachhaltig zu schützen. Auch die Forschung muss weiter vorangetrieben werden, um den molekularen Mechanismen von Krankheiten auf die Spur zu kommen und zu untersuchen, wie Amphibien in einer sich verändernden Welt überleben können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
maz-online.de
Weitere Infos
bund-naturschutz.de
Mehr dazu
wissenleben.de

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