
Am Samstagnachmittag, den 8. Februar 2025, versammelten sich mehr als 200 Menschen in Brandenburg an der Havel, um gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD zu protestieren. Die Demonstranten, bestehend aus Frauen, Männern und Jugendlichen, zogen vom Hauptbahnhof in die Innenstadt. Ihr Ziel war das Winterfest der AfD am Molkenmarkt, das von der Partei als ein informelles Treffen genutzt wurde, um ihre Direktkandidaten vorzustellen und Unterstützung durch bekannte Parteimitglieder zu gewinnen.
Der Protest, organisiert vom Roten Kollektiv und dem Jugendforum Brandenburg, verlief friedlich, wurde jedoch von einem starken Polizeiaufgebot begleitet. Die Polizei sorgte dafür, dass die Protestierenden und die AfD-Anhänger auf Abstand gehalten wurden. Während der Veranstaltung sprach Arne Raue, der ehemals parteilose Bürgermeister von Jüterbog, der nun für die AfD kandidiert. Raue hat sich das Ziel gesetzt, 60 Sitze im Bundestag zu gewinnen, und sein Wahlkreis umfasst Teile von Brandenburg sowie die Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming.
Kritik an der AfD und gesellschaftliche Spannungen
Die Proteste in Brandenburg an der Havel sind Teil eines größeren Widerstands gegen rechtsextremistische Tendenzen, die in der Stadt, die über 73.000 Einwohner hat und die drittgrößte in Brandenburg ist, zunehmen. In den letzten Wochen hat die AfD in der Region verstärkt Präsenz gezeigt, unter anderem durch eine Einladung an den als rechtsextrem eingestuften Bundestagsabgeordneten Hannes Gnauck. Diese Entwicklungen führten zu einem Bündnis unterschiedlichster politischer Gruppen, darunter die Antifa und die CDU, die für die Demokratie und gegen den zunehmenden Einfluss der AfD demonstrieren.
Die Situation in Brandenburg an der Havel ist angespannt. Die AfD hat in der Stadt an Einfluss gewonnen, was Bedenken hinsichtlich gesellschaftlicher Spaltungen und der Akzeptanz einer rechtsextremen Partei verstärkt. CDU-Chef Friedrich Merz forderte, dass zehn Prozent der Demonstrierenden in eine demokratische Partei eintreten, was die Dringlichkeit der Lage unterstreicht.
Zusammenhang mit landesweiten Protesten
Die Proteste sind nicht isoliert zu betrachten. Sie sind Teil einer breiteren Bewegung gegen Rechtsextremismus in Deutschland, die sich nach ähnlichen Ereignissen in Städten wie Riesa, Regensburg und Hamburg formiert hat. Diese Proteste wurden als Reaktion auf den Anstieg der Aktivität rechtsgerichteter Parteien gewertet. Ein Aktionsbündnis für Demokratie und Toleranz wurde reaktiviert, um den Widerstand gegen die AfD und ihre Ideologien zu koordinieren.
Der Protest in Brandenburg an der Havel fand parallel zu mehreren größeren Demonstrationen statt, in denen die Teilnehmer die AfD als Bedrohung für die Demokratie ansehen. Die steigende Popularität der AfD und die damit verbundenen Probleme werden ebenfalls auf gesellschaftliche Veränderungen zurückgeführt, wie die Gentrifizierung und den Zuzug aus Berlin. Während die AfD in der Stadt an Einfluss gewinnt, gibt es eine Gedenktafel, die an Sven Beuter erinnert, der 1996 von einem Neonazi ermordet wurde. Diese historische Erinnerung bleibt eine Mahnung für die Bürger.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die am Samstag durchgeführte Demonstration in Brandenburg an der Havel Teil eines breiteren Protestes gegen die zunehmende Akzeptanz der AfD in der Gesellschaft ist. Die Bürger fordern nicht nur eine Rückkehr zu demokratischen Werten, sondern setzen auch ein Zeichen für soziale Gerechtigkeit und gegen Faschismus.