
Die Stadt Treuenbrietzen hat 2023 eine bedeutende finanzielle Unterstützung für ihre Ortsteile beschlossen. In diesem Jahr fließen insgesamt rund 20.000 Euro aus Abgaben für regenerative Energien an die Dörfer mit aktiven Ortsbeiräten. Die betroffenen Dörfer sind Bardenitz, Brachwitz, Feldheim, Frohnsdorf, Lühsdorf, Lobbese, Marzahna, Nichel, Niebel und Rietz. Dietersdorf und Niebelhorst bleiben von dieser Verteilung ausgeschlossen.
Jeder Ortsteil erhält einen Grundbetrag von 200 Euro, ergänzt durch 7 Euro pro Einwohner. Die Ortsbeiräte haben die Freiheit, autonom über das Budget zu verfügen, das für Ehrungen, Anschaffungen oder Feste genutzt werden kann. Kritisch angemerkt wurde, dass nach Prüfungen der Rechnungsprüfer keine Restmittel ins nächste Jahr übernommen oder an Nachbardörfer abgetreten werden dürfen. Diese Maßnahme soll einer verantwortungsvollen Haushaltsführung dienen.
Regenerative Energien als Finanzquelle
Ein wichtiger Bestandteil des finanziellen Zuschusses sind die Sonderabgaben, die Treuenbrietzen durch die Ansiedlung von rund 100 Windrädern erhält. Diese Einnahmen sind allerdings nur für neu errichtete Anlagen vorgesehen. Für das Jahr 2024 sind insgesamt 47.000 Euro an die Stadt Treuenbrietzen vorgesehen, wobei etwa 10% dessen, also ca. 530 Euro pro Dorf, an die Ortsteile ausgezahlt werden. Der Großteil, 90% der Einnahmen, wird in die Energiewende und Klimaschutzmaßnahmen investiert, beispielsweise in die Umstellung auf energieeffiziente LED-Straßenlampen.
Ab 2023 erhalten die Kommunen 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde Windenergie. In diesem Jahr flossen 93.000 Euro in die kommunalen Kassen, wobei das Potenzial bei 450.000 Euro liegt. Ab 2025 erhalten die Kommunen zudem eine Zahlung von 2000 Euro pro Megawatt installierter Leistung von neuen Photovoltaikanlagen. Die Stadt Treuenbrietzen ist verpflichtet, das Land Brandenburg über die Verwendung dieser Abgaben zu informieren.
Energieautarkie in Feldheim
Ein bemerkenswertes Beispiel für regenerative Energie und Selbstverwaltung findet sich im Ort Feldheim. Hier leben rund 150 Einwohner auf einer Fläche von 212 km². Die Gemeinde hat bereits seit 2005 die Idee einer selbstverwalteten Kommune zur Stromproduktion und -verteilung entwickelt. Feldheim verfügt über ein eigenes Stromnetz, das mit dem deutschen Stromnetz verbunden ist, und hat sich damit eine einzigartige Position in Deutschland erarbeitet.
Der Bürgermeister Michael Knape hebt die Bedeutung der Autarkie hervor. Der erzeugte Strom und die Wärme stammen zu über 100% aus erneuerbaren Energiequellen. Dies führt nicht nur zu einer signifikanten Kostenreduktion – die Wärmeversorgung ist 15% günstiger als bei konventionellen Anbietern, der Strompreis bleibt für die nächsten zehn Jahre stabil und liegt 25% unter dem Vergleichswert – sondern trägt auch zur Einsparung von Brennstoffimporten bei.
Die finanzielle Beteiligung der Einwohner beträgt einmalig 1500 Euro für den Anschluss an das Wärme- und Stromnetz, wobei sich die Investition im Strombereich nach etwa sieben Jahren amortisiert. Unterstützt wird die Energieversorgung durch ein Nahwärmenetz, das alle Haushalte erreicht und durch lokale Schweine sowie landwirtschaftliche Flächen gespeist wird. Zudem wurde ein Solarpark mit 96 Photovoltaikanlagen auf einem ehemaligen Militärgelände errichtet, was zur Schaffung von 25 neuen Arbeitsplätzen in Feldheim führte.
Zukunftsperspektiven
Die ganzheitliche Planung und der Ausbau von erneuerbaren Energien zielen darauf ab, das Modell von Feldheim auf ganz Treuenbrietzen zu übertragen. Bürgermeister Knape betont die individuelle Planung, die jeder Kommune entsprechen muss, um die größtmögliche Effizienz und Selbstständigkeit zu gewährleisten. Mit dieser Strategie und der finanziellen Unterstützung durch die Abgaben fördert Treuenbrietzen nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch die Energiewende in der Region.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Kombination aus finanzieller Unterstützung und der Entwicklung innovativer Konzepte in den Ortsteilen von Treuenbrietzen wegweisend für die Energiewende ist. Der Schritt in eine nachhaltige Zukunft wird durch die aktive Mitgestaltung der Gemeinden vorangetrieben. Informationen zu den Fortschritten und Herausforderungen finden sich unter maz-online.de, unendlich-viel-energie.de und klimaschutz-kommune.de.