
Am 8. Februar löste die Brandmeldeanlage im Seniorenwohnpark Treuenbrietzen Alarm aus. Die umgehende Reaktion der Feuerwehr führte zur Evakuierung der gesamten Einrichtung. Stadtbrandmeister Olaf Fetz bestätigte, dass kein Feuer festgestellt werden konnte, wodurch der Einsatz rasch beendet werden konnte. Dennoch berichteten Bewohner der oberen Etagen, dass sie Rauchgeruch wahrgenommen hatten. Während die Feuerwehr die Einrichtung inspizierte, wurden die Seniorinnen und Senioren in eine nahegelegene Stadthalle evakuiert. Zusätzlich wurden weitere Kräfte zur Betreuung der evakuierten Bewohner nachalarmiert. Bürgermeister Michael Knape war ebenfalls vor Ort, ebenso wie die Polizei, die in den Einsatz involviert war.
Der Seniorenwohnpark Treuenbrietzen, betrieben von der Gruppe Emvia Living mit Sitz in Hamburg, hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach mit Brandfällen zu kämpfen. Zuletzt musste am 24. Januar 2025 ein Brand in einem Badezimmer gelöscht werden. Ein besonders schwerer Vorfall ereignete sich im Juni 2020, als ein Großfeuer zwei Menschen schwer verletzte und 31 Personen aus der Einrichtung gerettet werden mussten. Der Brand wurde durch eine brennende Matratze ausgelöst, wobei der Verdacht auf Brandstiftung im Raum steht. Fünf Personen erlitten Atembeschwerden durch Rauchinhalation, mussten jedoch nicht ins Krankenhaus.
Herausforderungen im Brandschutz
Der Vorfall im Seniorenwohnpark wirft ein Schlaglicht auf die hohen Anforderungen an den Brandschutz in Pflegeeinrichtungen. Bewohner, die aufgrund geistiger oder körperlicher Einschränkungen auf fremde Hilfe angewiesen sind, erhöhen das Risiko während eines Brandes erheblich. Oft stehen den Einrichtungen nur 10 Minuten zur Verfügung, um die Räume zu evakuieren; in der Nähe des Brandherdes sind es sogar nur 2-3 Minuten. In den letzten fünf Jahren wurde mehr als 700 Brände in sozialen Einrichtungen verzeichnet, was zu 79 Todesfällen und über 1160 Verletzten führte.
Laut aktuellen Daten gab es allein im Jahr 2023 bereits 180 Brände in Pflege- und Seniorenheimen, wobei 27 Menschen ums Leben kamen und mehr als 270 Personen verletzt wurden. Betreiber sind gesetzlich verantwortlich für die Umsetzung der Brandschutzanforderungen, die in den jeweiligen Landesbauordnungen festgelegt sind. Der anlagentechnische Brandschutz spielt eine zentrale Rolle, indem er individuelle Konzepte aus baulichen, organisatorischen und anlagentechnischen Maßnahmen entwickelt.
Technische Sicherheitsmaßnahmen
Die Rolle automatischer Brandmeldeanlagen (BMA) ist entscheidend für die frühzeitige Branderkennung und die Einleitung notwendiger Maßnahmen. Selbsttätige Sprinkleranlagen erhöhen die Überlebenswahrscheinlichkeit, indem sie Brände effektiv eindämmen. Zudem ermöglichen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) die Ableitung von Rauch und Wärme nach außen, unterstützt durch gut geschultes Personal und regelmäßige Schulungen. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen des Seniorenwohnparks Treuenbrietzen die aktuellen Sicherheitskonzepte überprüfen und gegebenenfalls anpassen werden, um auch in Zukunft die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.