
Am 11. März 2025 wurde die Geflüchtetenunterkunft in Stahnsdorf Ziel einer gewaltsamen „überfallartigen Attacke“. Bürgermeister Bernd Albers verurteilte den Vorfall als niederträchtig und feige. Er betonte, dass dieser Angriffsakt ein negatives Bild von der Gemeinde vermittle, das nicht mit deren weltoffenen Werten übereinstimme. Stahnsdorf, eine Gemeinde mit etwa 16.600 Einwohnern, wurde in den letzten Jahren mehrfach Ziel rechter Gruppierungen, was Anlass zur Besorgnis gibt.
Berichten zufolge geschah der Übergriff in der Nacht zum Samstag. Zeugen hatten sechs oder sieben Personen gesehen, die während des Angriffs rechtsextreme Parolen riefen. Über die genauen Hintergründe und den Tathergang gibt es bislang keine detaillierten Informationen von der Staatsanwaltschaft Potsdam, die aktuell gegen drei Verdächtige wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung ermittelt. Bürgermeister Albers erklärte, dass dieser Vorfall Teil eines größeren Musters sei und forderte ein entschiedenes Vorgehen gegen Einschüchterungsversuche durch rechte Gruppierungen.
Wachsende Besorgnis über rechtsextreme Gewalt
Die Staatsanwaltschaft äußerte sich bislang zurückhaltend und gab keine Auskünfte zu den Verletzten oder weiteren Details zu den Verdächtigen. Albers wies auf ähnliche Vorfälle in anderen Regionen hin und deutete an, dass ein überregional koordiniertes Vorgehen rechter Gruppen vermutet wird. Diese Art von Gewalttaten gegen Flüchtlinge ist nicht neu. Studien zeigen, dass im Jahr 2023 insgesamt 1.403 Straftaten gegen Geflüchtete registriert wurden, überwiegend politisch rechts motiviert.
Darüber hinaus dokumentierte der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt (VBRG) eine noch höhere Zahl von Übergriffen. In der Vergangenheit erreichte die flüchtlingsfeindliche Gewalt in Deutschland ihren Höhepunkt im Jahr 2015, als 890.000 Asylsuchende nach Deutschland kamen. Zu dieser Zeit traten zahlreiche Angriffe auf Asylunterkünfte auf, und die Berichterstattung über solche Vorfälle hat seit 2018 abgenommen.
Hintergründe und gesellschaftlicher Kontext
Die Form der Gewalt, die in Stahnsdorf beobachtet wird, zeigt die verheerenden Auswirkungen von rassistischen Einstellungen, die oft mit der Vorstellung kombiniert werden, dass geflüchtete Menschen eine Bedrohung für die gesellschaftliche Ordnung darstellen. Diese Narrative werden häufig von extremen Rechten propagiert und legitimieren gewaltsame Übergriffe gegen geflüchtete Menschen. Der politische und gesellschaftliche Diskurs ist entscheidend, um zu verstehen, wie solche Einstellungen entstehen und sich ausbreiten.
Flüchtlingsfeindliche Gewalt kann sowohl physisch als auch psychisch sein und reicht von körperlichen Angriffen bis hin zu verbalen Übergriffen. Die Stigmatisierung von Geflüchteten als „Problem“ führt oft zu einem Klima der Angst, das nicht nur die Betroffenen erfasst, sondern auch das gesellschaftliche Zusammenleben gefährdet. Angesichts dieser Entwicklungen sind Politiker und Zivilgesellschaft gefordert, aktiv gegen solche Gewalttaten vorzugehen und eine Atmosphäre der Akzeptanz und des Respekts zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Attacke in Stahnsdorf mehr ist als ein isolierter Vorfall; sie spiegelt ein gefährliches Muster wider, das nicht ignoriert werden sollte. Auf die Gefahren rechtsextremer Gewalt zu reagieren und für den Schutz geflüchteter Menschen zu sorgen, ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die höchste Priorität haben muss. FAZ und rbb24 berichten, dass die Staatsanwaltschaft bereits Ermittlungen aufgenommen hat. Der Kontext flüchtlingsfeindlicher Gewalt in Deutschland wird detailliert von der bpb untersucht.