
In der Silvesternacht kam es zu einem tragischen Vorfall in Orion, bei dem ein 21-jähriger Mann aus Oranienburg, Hasan, sein Leben verlor. Berichtet wird, dass er versuchte, eine Kugelbombe in einem Rohr zu zünden. Dies war einer von fünf tödlichen Vorfällen, die in dieser Nacht im Land zu verzeichnen waren. Um die genauen Umstände seines Todes aufzuklären, hat die Polizei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Art der Kugelbombe, die Hasan in den Händen hielt, und dem Herkunftsort dieses gefährlichen Feuerwerks.
Die Ermittler haben bereits die Handys der Anwesenden sichergestellt, um deren Daten auszuwerten. Diese Maßnahme ist notwendig, um festzustellen, welche Rolle andere Personen unter den Zeugen gespielt haben könnten. Die Befragungen der Zeugen erfolgen mit Fingerspitzengefühl, da es sich größtenteils um Freunde und Bekannte des Verstorbenen handelt. Besonders Kremmens Ortsvorsteher Eckhard Koop stellte in Bezug auf den Vorfall Fragen hinsichtlich der Entscheidungen der jungen Leute, ausgerechnet auf einem zugigen Feld Feuerwerkskörper zu zünden.
Die Gefahren von Kugelbomben
Kugelbomben, die in Deutschland nicht für den allgemeinen Gebrauch zugelassen sind, sind kugelrunde, mit Schwarzpulver gefüllte Geschosse. Sie werden häufig bei professionellen Großfeuerwerken eingesetzt und können erhebliche explosive Kraft entfalten. Diese Geschosse werden aus einem Abschussrohr auf Höhen bis zu 300 Metern geschossen. In der Silvesternacht wurde in der Oberhavel-Region, ähnlich wie in Paderborn, von mindestens zwei weiteren tödlichen Vorfällen durch solche Explosionen berichtet.
Wie der Deutschlandfunk beschreibt, haben Kugelbomben bei falscher Anwendung verheerende Folgen. Das Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) verzeichnete am Neujahrsmorgen 15 Verletzte, darunter mehrere Schwerverletzte. Fachleute warnen vor dem Erwerb und Einsatz dieser gefährlichen Feuerwerkskörper, da sie Besitzern strengen Sicherheitsstandards unterliegen und nur von speziell ausgebildeten Personen mit entsprechender Behörde verwendet werden dürfen.
Öffentliche Reaktionen und Konsequenzen
In Anbetracht der Tragödie versammelten sich rund 300 Menschen im Restaurant „Bonita mañana“, um Hasan zu gedenken und Spenden für seine Eltern zu sammeln. Der Oranienburger Handballclub (OHC) ehrte den Verstorbenen durch ein Banner in ihrer Halle. In der politischen Diskussion um das Feuerwerk wurden bereits Forderungen nach schärferen Grenzkontrollen und verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung des Schmuggels von Feuerwerkskörpern laut. Berlins Regierender Bürgermeister Wegner (CDU) unterstrich die Notwendigkeit, die Einfuhr von Kugelbomben zu verhindern.
Die Polizei wird voraussichtlich einige Wochen benötigt, um die Ermittlungen zu diesem tragischen Vorfall abzuschließen. Ein generelles Verkaufsverbot von Böllern wird ebenfalls von den Grünen im Berliner Landesparlament gefordert, um solche Unfälle in Zukunft zu vermeiden und die Sicherheit in der Silvesternacht zu erhöhen.