
Am 11. März 2024 führte die Bundespolizei in mehreren Bundesländern eine umfassende Razzia durch, die sich auf Hooligans beider Fußballvereine Rot-Weiss Essen und Hansa Rostock konzentrierte. Dies geschah im Zusammenhang mit einem gewaltsamen Vorfall, der sich am 26. Oktober 2024 auf der Bahnstrecke zwischen Berlin und Rostock ereignet hatte. Der Vorfall, bei dem ein Sonderzug der Fans von Rot-Weiss Essen angegriffen wurde, hat eine Welle der Ermittlungen ausgelöst und sorgt für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit.
Der Sonderzug, besetzt von etwa 700 Fußballfans, wurde zwischen Löwenberg und Gransee durch eine Notbremsung zum Stehen gebracht. Vermummte Täter attackierten den Zug mit Steinen und Pyrotechnik. Die herabfallenden Geschosse führten zu zerbrochenen Waggonscheiben und trugen zur Unsicherheit bei den Insassen bei. Insgesamt kamen drei Personen nach ersten Berichten leicht zu Schaden. Die Bundespolizei schätzt den verursachten Sachschaden auf rund 118.000 Euro.
Ermittlungen und Razzien
Die sowohl gezielten als auch gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fangruppen haben die Ermittler alarmiert. Sie gehen davon aus, dass die Hooligans aus Rostock und Essen sich im Vorfeld verabredet hatten, um den Angriff durchzuführen. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs in einem besonders schweren Fall, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet. Am Tag der Razzia in mehreren Bundesländern wurden die Ermittler zudem in über 40 Wohnungen mutmaßlicher Hooligans fündig.
Bei den Durchsuchungen konnten neben Mobiltelefonen und Computern auch gefährliche Waffen in Form von zwei Kugelbomben sichergestellt werden. 31 Personen aus beiden Vereinslagern wurden als tatverdächtig identifiziert. Im Zuge der Polizeiaktionen wurde deutlich, dass ein 20-jähriger Mann aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg als Verdächtiger gilt und kurz nach dem Angriff identifiziert wurde.
Reaktionen und Folgen
Die Vorfälle hatten erhebliche Folgen für den Verein Hansa Rostock, dessen Aufsichtsräte von den Geschehnissen zutiefst betroffen waren. Fünf Mitglieder traten nach dem Vorfall zurück, und der Verein distanzierte sich entschieden von den akuten Gewaltakten. Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel, forderte bereits deutliche Konsequenzen für die Täter und betonte die Notwendigkeit, gegen solche Gewalttaten vorzugehen.
In der Woche vor der Razzia kam es auch zu einem weiteren Vorfall, als ein Reisebus mit Fans von Energie Cottbus nach einem Spiel attackiert wurde. Darüber hinaus wurden am gleichen Tag, dem 26. Oktober 2024, mehrere Angriffe auf Anhänger des 1. FC Union Berlin in Märkisch-Oderland verzeichnet, was die Komplexität des Problems verdeutlicht und die Sicherheitsbedenken rund um Fußballspiele und ihre Fangruppen erhöht.
Die bundesweiten Razzien sind somit nicht nur ein Versuch, die bestehenden Gewaltspiralen zu durchbrechen, sondern sie stehen auch im Zeichen eines längerfristigen Bestrebens der Polizei, gegen Hooliganismus und die damit verbundenen Gefahren für die Öffentlichkeit vorzugehen. Bei den Ermittlungen wird die Auswertung von Handys, Computern und anderen Unterlagen als entscheidend angesehen.
Für alle, die sich genauer über die Geschehnisse informieren möchten, sind weitere Details verfügbar auf maz-online.de, während die Hintergründe zur Razzia umfassend auf welt.de beleuchtet werden. Weitere kontextuelle Informationen sind in diesem Dokument zu finden.