Märkisch-Oderland

MKS-Ausbruch sorgt für Milchkrise: 33.000 Liter täglich entsorgt!

Am 14. Januar 2025 müssen zwei Standorte eines Milchviehbetriebs in Werneuchen, Landkreis Barnim, täglich 33.000 Liter Milch entsorgen. Dies geschieht im Zuge einer tierseuchenrechtlichen Allgemeinverfügung aufgrund eines Ausbruchs von Maul- und Klauenseuche (MKS). Der betroffene Betrieb gehört dem Agrarunternehmer Vincent Overmars aus Bernau bei Berlin und hat einen Bestand von etwa 1.300 Kühen. Durch die Maßnahme entstehen dem Betrieb finanzielle Schäden, die auf rund 16.000 bis 18.000 Euro pro Tag geschätzt werden. Die Milch kann vorerst nicht an Molkereien geliefert werden, da die Standorte in einer Überwachungszone mit einem Radius von zehn Kilometern liegen, die nach einem MKS-Ausbruch in Hönow, Märkisch-Oderland eingerichtet wurde. Laut rbb24 gilt diese Überwachungszone für mindestens 30 Tage, unabhängig von potenziellen neuen MKS-Fällen.

Das MKS-Virus bleibt in tierischen Produkten, weshalb der Transport von Rohmilch vorübergehend verboten ist. Pasteurisierte Milch ist von dieser Regelung nicht betroffen. Denny Tumlirsch vom Landesbauernverband äußerte, dass die langfristigen Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche auf landwirtschaftliche Betriebe in der Übergangszone zu spüren sein werden. Probleme hinsichtlich der Zertifizierung von Produkten aus Brandenburg könnten bis zu drei Monate bestehen bleiben, da Fragen rund um die Impfung offen sind.

Ursprung und Maßnahmen

Am 10. Januar 2025 wurde ein Fall von MKS bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland bestätigt. Dies stellt den ersten nachgewiesenen Fall in Deutschland seit 1988 dar, wie BMEL berichtet. Sofortige behördliche Maßnahmen zur Tötung der betroffenen Tiere und die Einrichtung von Sperrzonen wurden umgehend eingeleitet. Diese Sperrzonen bestehen aus einer Schutzzone mit einem Radius von mindestens drei Kilometern und einer Überwachungszone von mindestens zehn Kilometern rund um den betroffenen Betrieb.

Innerhalb der Sperrzonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen ausdrücklich untersagt. Epidemiologische Untersuchungen zur Klärung des Seuchenursprungs sowie zur Ermittlung möglicher Kontaktbetriebe sind im Gange. Auch die derzeitig geltenden Hygienemaßnahmen stellen sicher, dass von pasteurisierter Milch und Milchprodukten keine Gefahr für Verbraucher ausgeht.

Internationale Reaktionen

Die MKS ist nicht nur in Deutschland ein Problem. Mexiko und Südkorea haben ein vorläufiges Einfuhrverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt, während Großbritannien den Import von besonders gefährdeten Tierarten aus Deutschland untersagt hat. Innerhalb der Europäischen Union gibt es ebenfalls Handelsbeschränkungen, darunter ein Verbot für Kälber aus den Niederlanden.

Bis Mittwoch gilt ein generelles Verbot von Tiertransporten aus Berlin und Brandenburg. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in Reaktion auf den Ausbruch einen Zentralen Krisenstab einberufen. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir wird zudem die Amtskolleginnen und -kollegen der Bundesländer über die Entwicklungen informieren, während eine Sondersitzung im Bundestag zur Bekämpfung der Seuche geplant ist.

Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Virusinfektion, die vornehmlich Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine befällt. Übertragung erfolgt sowohl durch belebte als auch durch nicht belebte Vektoren und kann sich sogar über große Entfernungen in der Luft ausbreiten. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich, doch die sozioökonomischen Auswirkungen können gravierend sein, insbesondere für die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe.

Statistische Auswertung

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