
Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat am Standort Brandenburg an der Havel Kurzarbeit eingeführt. Unternehmenssprecher Matthias Hartung bestätigte, dass diese Maßnahme notwendig wurde, um saisonale Schwankungen im laufenden Geschäftsjahr auszugleichen. Die Kurzarbeit wird voraussichtlich bis Ende März 2025 andauern. Trotz der betroffenen Arbeitszeiten arbeitet die Mehrheit der Belegschaft weiterhin im Mehrschichtbetrieb, was auf eine gewisse Stabilität in der Produktion hinweist.
Derzeit sind genaue Zahlen zu den betroffenen Mitarbeitern nicht bekannt. Der Standort hat insgesamt 400 Mitarbeiter, wobei offizielle Rathausangaben jedoch darauf hindeuten, dass etwa ein Drittel der Belegschaft betroffen sein könnte. Berichten von Mitarbeitern zufolge läuft nur eine der Maschinen im Zweischichtbetrieb, während viele Angestellte bis zu zwei Wochen am Stück zu Hause bleiben müssen. Es wird geschätzt, dass bis zu 95 Prozent der Produktionsmitarbeiter von dieser Situation betroffen sein könnten.
Ursachen der Kurzarbeit
Die Ursachen für die saisonalen Schwankungen sind unklar. Insbesondere stellt sich die Frage, ob diese durch das Kerngeschäft oder durch die Auftragsproduktion für Dritte bedingt sind. Letztere macht etwa ein Drittel des gesamten Auftragsvolumens aus. Diese Unsicherheit könnte das Unternehmen zusätzlich belasten, während es gleichzeitig an einer Stabilisierung der Produktion arbeitet.
Weitere Informationen zu der Situation am Standort Brandenburg könnten am 11. Februar 2025 bereitgestellt werden. An diesem Tag wird der Standortleiter Matthias Rößling im Wirtschaftsausschuss sprechen und möglicherweise Klarheit über die aktuelle Lage und die Zukunftsperspektiven geben.
Zukunftsplan und Personalreduzierung
Ein übergreifender Zukunftsplan der Heidelberger Druckmaschinen AG sieht vor, die Personalkosten in den nächsten drei Jahren um über 100 Millionen Euro zu senken. Ein wichtiges Element dieses Plans ist die geplante Reduzierung von etwa 450 Stellen am Hauptstandort Wiesloch-Walldorf. Diese Maßnahmen sollen als Pilotprojekt für andere Standorte, einschließlich Brandenburg, dienen.
Aktuell laufen am Standort Brandenburg Gespräche über Kostensenkungsmaßnahmen. Die Unsicherheit in der Produktionsauslastung hat das Unternehmen dazu veranlasst, optimistisch auf das neue Geschäftsjahr zu blicken, das am 1. April beginnt. Der Vorstand hofft, dass sich die Situation bis dahin stabilisieren kann, um die Arbeitsplätze der verbleibenden Mitarbeiter zu sichern.
Für ausführliche statistische Daten und weitere Informationen zur Kurzarbeit in Deutschland bietet die Bundesagentur für Arbeit umfassende Analysen an. Darüber hinaus berichtet Mannheimer Morgen über die Schließung der Kurzarbeit an anderen Standorten, was den aktuellen Kontext verstärkt.
Die Entwicklungen bei Heidelberger Druckmaschinen AG werden in den kommenden Wochen kritisch zu beobachten sein, sowohl hinsichtlich der Kurzarbeit als auch im Hinblick auf die längerfristigen Unternehmensstrategien.