Brandenburg

Insolvenz der ELEMENT Versicherung: Schicksal von 10.000 Zahnärzten ungewiss!

Die Insolvenz der ELEMENT Insurance AG sorgt für große Unsicherheit bei rund 10.000 versicherten Zahnärzten. Ein erheblicher Teil dieser Versicherten hat in das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin, Bremen und Brandenburg investiert, welches zum Hauptinvestor der ELEMENT beschlossen wurde. Die Situation ist prekär, da die Auswirkungen dieser Insolvenz auf die Rentenansprüche der betroffenen Zahnärzte unklar sind und stark vom Ausgang des Insolvenzverfahrens abhängen. Laut Merkur sind viele Kunden sich gar nicht bewusst, dass sie bei ELEMENT versichert sind, da das Unternehmen überwiegend als Kooperationspartner auftritt.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist in das Insolvenzverfahren involviert, welches am 8. Januar 2025 eröffnet wurde, nachdem ELEMENT am 20. Dezember 2024 Überschuldung angezeigt hatte. Die BaFin hatte zuvor am 23. Dezember 2024 den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Die regulatorischen Behörden kommen den Pflichten der Aufsicht nach und prüfen gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter die Möglichkeiten zur Übertragung des Versicherungsportfolios auf einen anderen Anbieter.

Finanzielle Situation und Rücklagen

Zu den finanziellen Schwierigkeiten, mit denen das Versorgungswerk konfrontiert ist, gehört eine aktuelle Rendite von lediglich 2,36 Prozent, die hinter den versprochenen drei Prozent zurückbleibt. Für 2024 wird sogar eine weitere Verschlechterung der Rendite erwartet. Zuvor musste das Versorgungswerk bereits 45 Millionen Euro im Jahr 2022 und 65 Millionen Euro im Jahr 2023 abschreiben. Die Insolvenz von ELEMENT könnte den finanziellen Druck auf das Versorgungswerk weiter erhöhen. Sollte es zu einem endgültigen Insolvenzverfahren kommen, ist es nicht garantiert, dass alle Schäden vollständig reguliert werden können, was die finanzielle Sicherheit der Mitglieder gefährden würde, da Rentenansprüche möglicherweise gekürzt werden müssen, um die Verluste auszugleichen.

In der aktuellen Niedrigzinsphase haben die Versorgungswerke risikoreiche Investments getätigt, um attraktive Renditen zu sichern. Der Anteil von kapitalanlagen in Festzinsangeboten ist von 77 Prozent im Jahr 2000 auf 46 Prozent Ende 2020 gesunken. Diese risikobehafteten Anlagen, insbesondere in Immobilien und Unternehmensbeteiligungen, stellen in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage eine Herausforderung dar. Um diese Verluste auszugleichen, könnte das Versorgungswerk gezwungen sein, die Beitragszahlungen zu erhöhen oder auf Rücklagen zurückzugreifen, jedoch sind diese Optionen stark begrenzt.

Regulatorische Rahmenbedingungen und Herausforderungen

Die Branche steht unter Druck, insbesondere angesichts der zahlreichen Herausforderungen, die durch geopolitische Risiken und die ständige Bedrohung durch Cyber-Angriffe entstehen. Die BaFin hat eine Strategie entwickelt, die sich auf die Zukunftsfähigkeit und Stabilität der Versicherungsbranche konzentriert. Im Jahr 2024 liegt der Fokus dabei auf wesentlichen Risiken, wie den Kapitalanlagerisiken und der Solvenz der Lebensversicherer. Die Aufsicht wird auch auf Unternehmen mit hohen Stornoquoten verstärkt achten. In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld müssen Versicherungsunternehmen ihre Risiken, insbesondere technologische Risiken, besser managen. Veraltete IT-Systeme und ein unzureichendes IT-Risikomanagement sind hier zentrale Probleme, die angegangen werden müssen, um die Sicherheit und Stabilität im gesamten Markt zu gewährleisten, wie auch BaFin betont.

Die Entwicklungen rund um die ELEMENT Insurance AG und deren Insolvenz sind somit nicht nur ein Einzelfall, sondern spiegeln die allgemeinen Probleme und Herausforderungen wider, mit denen die Versicherungsbranche in Deutschland konfrontiert ist. Der Ausgang des Insolvenzverfahrens wird entscheidend sein für die Zukunft vieler Versicherter und das Vertrauen in die Branche insgesamt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
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bafin.de
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