Havelland

Protest gegen Sondermülldeponie: Wustermark wehrt sich entschieden!

In der Gemeinde Nauen, Brandenburg, stehen die Anwohner inmitten eines neuen Streits um die Wiederinbetriebnahme der Sondermülldeponie Röthehof. Am 17. Februar 2025 fand ein Protest in der benachbarten Gemeinde Wustermark statt, in dem die Bürger gegen die Pläne der Märkischen Entsorgungsanlagen-Betriebsgesellschaft (MEAB) demonstrierten. Diese plant, gefährliche Stoffe an dem Standort zu lagern. Viele Bürger befürchten ein Verkehrschaos in ihrer Gemeinde, das durch den erhöhten Transport von Sonderabfällen verursacht werden könnte. Um den Protest weiter zu legitimieren, wird am 24. Februar eine öffentliche Sondersitzung des Ortsbeirats Markee stattfinden, bei der Vertreter der MEAB anwesend sein werden und die Kernpunkte der Pläne erläutern sollen.

Gleichzeitig plant die MEAB eine Reaktivierung der stillgelegten Deponie Röthehof, die ihren Ursprung bereits in den 1920er Jahren hat, als dort Berliner Altaschen verwertet wurden. Laut EUWID sollen über einen Zeitraum von 23 bis 32 Jahren bis zu 1,6 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle der Deponieklasse III dort eingelagert werden. Der Einlagerungsbetrieb war 2005 aufgrund fehlender Abdichtungen und strengerer Vorschriften eingestellt worden, doch nun soll ein Teilbereich des ehemaligen Standorts ertüchtigt und erweitert werden, um Platz für zusätzliche Ablagerungen von rund 1,24 Millionen Kubikmetern zu schaffen.

Die Notwendigkeit einer eigenen Deponie

Die Diskussion um die Deponie ist eng verknüpft mit der allgemeinen Abfallbewirtschaftung in der Region. Das Umweltbundesamt betont die Kernziele der Abfallbewirtschaftung: Die Minimierung von Umweltbelastungen und der größtmögliche Nutzen aus Abfällen. In Berlin-Brandenburg fallen jährlich etwa 100.000 Tonnen gefährlicher Abfälle an, die zur Beseitigung in Deponien angesiedelt werden müssen. Mit der geplanten Erweiterung der Deponie Röthehof könnte die Region eine gewisse Unabhängigkeit in der Entsorgung von Sonderabfällen gewinnen.

Aktuell stehen in den angrenzenden Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen lediglich drei Deponien zur Verfügung, die jedoch bezüglich ihrer Kapazitäten und Anforderungen begrenzt sind. Die Deponie Wetro könnte sogar eine monopolartige Stellung für bestimmte Abfälle erreichen, was zu Preissteigerungen führen könnte. Daher ist die Reaktivierung der Röthehof-Depo ein entscheidendes Element der regionalen Abfallwirtschaft.

Konflikte im Naturschutz

<pDoch nicht nur die Deponie sorgt für Spannungen. Auch in der Gemeinde Märkisch Luch gibt es seit Kurzem Widerstand gegen den Bau eines Solarparks im Landschaftsschutzgebiet. Investoren hatten drei große Photovoltaik-Anlagen geplant, die jedoch von einer aktiven Bürgerinitiative blockiert werden. Diese möchte, dass ein Bürgerentscheid über zukünftige Solarprojekte in der Region durchgeführt wird. Der Naturschutz wird dabei als zentrales Argument hervorgehoben.

Die Sorge um die Luftqualität ist ein weiteres drängendes Thema: Laut aktuellen Berichten des Bundesumweltamtes ist die Luftqualität im Havelland schlecht und die Feinstaubwerte stark erhöht. Besonders Personen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Allergien sollten körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden, während gesunde Menschen jedoch keine Entwarnung erfahren müssen.

<pInsgesamt zeigen die aktuellen Entwicklungen in Nauen, Wustermark und Märkisch Luch, wie komplex und vielschichtig die Herausforderungen der Abfallwirtschaft und des Umweltschutzes in der Region sind. Der anhaltende Widerstand der Bevölkerung verdeutlicht den Bedarf an Transparenz und verantwortungsvollem Handeln bei der Planung und Umsetzung neuer Projekte.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
maz-online.de
Weitere Infos
euwid-recycling.de
Mehr dazu
umweltbundesamt.de

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