Havelland

AfD in Oberhavel: Erststimmen-Sieg, aber kein Bundestagseinzug!

Am 24. Februar 2025 fand die Bundestagswahl im Wahlkreis Oberhavel – Havelland II statt, wo die Alternative für Deutschland (AfD) die meisten Erststimmen mit 30,8 Prozent erhielt. Dieses Ergebnis stellt einen erheblichen Anstieg von 13,4 Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Wahl dar, die die AfD in eine starke Position rückt. Dennoch musste Andreas Galau, der Direktkandidat der AfD, den Einzug in den Bundestag aufgrund fehlender Zweitstimmendeckung hinnehmen. Die Wahlrechtsreform von 2024, die eine ausreichende Zweitstimmenabdeckung fordert, hat somit direkte Auswirkungen auf die Sitze der Parteien im Bundestag.

Die CDU, vertreten durch Uwe Feiler, zog mit 24,8 Prozent der Erststimmen über die Landesliste in den Bundestag ein. Die Wahlbeteiligung lag bei erfreulichen 83,9 Prozent, was einem Anstieg von 5,6 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl entspricht. In der Zweitstimmenverteilung schnitt die AfD mit 29,3 Prozent ab, was einem Plus von 13,4 Prozentpunkten entspricht, während die CDU sich mit 21,7 Prozent (+4,4) ebenfalls verbessern konnte. Die SPD hingegen erzielte nur noch 15,4 Prozent der Zweitstimmen und verlor 13,2 Punkte.

Ergebnisse der Bundestagswahl 2025

  • AfD: 29,3 % (+13,4)
  • CDU: 21,7 % (+4,4)
  • SPD: 15,4 % (−13,2)
  • Linke: 9,3 % (+2,8)
  • BSW: 8,8 % (unverändert)
  • Grüne: 8,4 % (−2,3)
  • FDP: 3,6 % (−6,6)
  • Sonstige Parteien: < 2 % der Zweitstimmen

Auf der Ebene der Erststimmen war Andrea Galau der erfolgreichste Kandidat mit 64.556 Stimmen, gefolgt von Uwe Feiler, der 51.984 Stimmen erhielt. Ariane Fäscher (SPD), die vorherige Direktvertreterin, konnte nur 41.822 Stimmen für sich gewinnen. Der Wahlkreis umfasst den Landkreis Oberhavel sowie Teile des Landkreises Havelland und zeigte auch interessante demografische Merkmale: eine Einwohnerdichte von 143 pro km², ein jährliches Nettoeinkommen von 23.670 Euro und einen Ausländeranteil von 5,5 Prozent.

Wahlrechtsreform und deren Auswirkungen

Die Reform des Wahlrechts, die im März 2023 beschlossen wurde, führt dazu, dass der Bundestag nun auf 630 Abgeordnete begrenzt ist und Ausgleichs- sowie Überhangmandate fallen weg. Diese Änderungen bewirken, dass die Zweitstimme entscheidend für die Sitzverteilung im Bundestag ist, während die Bedeutung der Erststimme schwindet. Dies hat zur Folge, dass Wahlkreise auch ohne Direktkandidaten im Parlament vertreten sein können, sofern die Zweitstimmen eine ausreichende Abdeckung bieten. Parteien, die mindestens drei Direktmandate gewinnen, können trotz eines Ergebnisses unter fünf Prozent ins Parlament einziehen, bedingt durch die Grundmandatsklausel.

Für die AfD hat dieser Reformprozess bereits spürbare Konsequenzen, da der Kandidat Andreas Galau trotz eines hohen Erststimmenanteils nicht in den Bundestag einziehen konnte. Weitere Ernsthaftigkeit erfährt die politische Neuordnung durch die Tatsache, dass die konstituierende Sitzung des neuen Bundestages spätestens 30 Tage nach der Wahl stattfinden wird. Delikate Fragen zur künftigen Koalitionsbildung und zur politischen Landschaft sind somit nach dieser Wahl auf der Tagesordnung.

Insgesamt scannen die Ergebnisse der Wahl 2025 die tief verzweigten Veränderungen, die durch die Wahlrechtsreform angestoßen wurden, und zeigen auf, wie sich die Wählerinnen und Wähler in einem sich ständig verändernden politischen Klima entscheiden.

Für vertiefte Informationen über die Wahlergebnisse und die politischen Entwicklungen wird auf die jeweiligen Berichte von rbb24, Die Zeit und Das Parlament verwiesen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
rbb24.de
Weitere Infos
zeit.de
Mehr dazu
das-parlament.de

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