
Heute, am 9. Februar 2025, hat die Messstation am Werner-Seelenbinder-Sportplatz in Brandenburg an der Havel aktuelle Daten zur Luftqualität veröffentlicht. Diese Messungen konzentrieren sich auf die Konzentration von Feinstaub-Partikeln bis PM10 pro Kubikmeter Luft. Gemäß den Angaben von maz-online.de liegt der Grenzwert für Feinstaub bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der jedoch jährlich bis zu 35 Mal überschritten werden darf. Die Luftqualität wird nicht nur anhand von Feinstaub, sondern auch hinsichtlich Stickstoffdioxid und Ozon beurteilt.
Die Messwerte werden in verschiedene Kategorien eingeteilt: „Sehr schlecht“, „Schlecht“, „Mäßig“, „Gut“ und „Sehr gut“. Für Stickstoffdioxid bedeuten Werte über 200 µg/m³ eine „sehr schlechte“ Luftqualität, während Feinstaub ab 100 µg/m³ dieselbe Einstufung erhält. In der heutigen Messung gilt es insbesondere zu beachten, dass die EU jährlich etwa 240.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub registriert. Diese alarmierenden Zahlen stehen im Fokus, insbesondere da die EU-Grenzwerte für gesundheitliche Risiken weiterhin als nicht ausreichend erachtet werden.
Gesundheitliche Auswirkungen von Luftschadstoffen
Die gesundheitlichen Auswirkungen ihrer Konzentrationen sind vielschichtig. umweltbundesamt.de erklärt, dass hohe Konzentrationen von Stickstoffdioxid aus vorwiegend verkehrsbedingten Quellen resultieren und das Risiko für Asthmaanfälle sowie Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen können. Ozon, das aus chemischen Reaktionen in der Luft entsteht, kann ebenfalls die Lungenfunktion beeinträchtigen und verstärkt Beschwerden bei körperlicher Anstrengung verursachen. Besonders gefährdet sind empfindliche Personengruppen, die bereits an Atemwegserkrankungen leiden.
Feinstaub ist dabei besonders heimtückisch: Während PM10 Partikel in die Nasenhöhle vordringen können, schaffen es noch feinere PM2.5-Partikel bis in die Lungenbläschen. Die gesundheitlichen Folgen umfassen Schleimhautreizungen, Entzündungen sowie eine erhöhte Thromboseneigung. Auch ultrafeine Partikel, die weniger als 0,1 µm messen, können in den Blutkreislauf gelangen und langanhaltende Schäden hervorrufen.
Empfehlungen für die Bevölkerung
Aufgrund dieser Gesundheitsrisiken gibt es spezifische Empfehlungen, die beachtet werden sollten. Bei „sehr schlechter“ Luftqualität sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Bei „schlechter“ Qualität sind anstrengende Aktivitäten im Freien ebenfalls zu vermeiden. Bei „mäßiger“ Luftqualität sind kurzfristige negative Auswirkungen unwahrscheinlich, jedoch sind auch hier Vorsichtmaßnahmen für empfindliche Personen angeraten. Bei „guter“ oder „sehr guter“ Luftqualität sind keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen zu erwarten.
Zusätzlich trägt das Silvesterfeuerwerk wesentlich zur Luftverschmutzung bei, da es jährlich etwa 2050 Tonnen Feinstaub freisetzt, von denen 1500 Tonnen an Silvester entstehen. Diese erhöhte Belastung nach Mitternacht hat kurzfristige Effekte auf die Luftqualität, die jedoch das Jahresmittel nur minimal beeinflussen, abgesehen von den erwähnten Inversionswetterlagen, die zu längeren Feinstaubbelastungen führen können.
Die kontinuierliche Verbesserung der Luftqualität in Deutschland und Europa, wie sie umweltbundesamt.de feststellt, gibt Anlass zur Hoffnung. Dennoch bleibt die Überarbeitung der EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe eine notwendige Maßnahme zur vollständigen Minimierung gesundheitlicher Risiken, die bereits 2021 von der WHO aktualisiert wurden.