
Der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg wurde offiziell vom Robert-Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Dies bedeutet eine erhebliche Zunahme in der Aufmerksamkeit für die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die schwere Hirnentzündungen verursachen kann. In Deutschland sind mittlerweile 183 Kreise als FSME-Risikogebiete klassifiziert, wobei Elbe-Elster zu den neuen hinzugekommenen Regionen gehört, ebenso wie der Stadtkreis Augsburg in Bayern und der Landkreis Celle in Niedersachsen. Dies berichtet die Lausitzer Rundschau.
Die Einstufung als Risikogebiet hängt direkt mit der Häufigkeit von FSME-Fällen in der Region zusammen. Das FSME-Virus breitet sich hauptsächlich in kleinen Nagetieren aus und wird durch infizierte Zecken auf Menschen übertragen. FSME-Erkrankungen sind am häufigsten in den warmen Monaten, wobei auch in den kalten Monaten vereinzelt Fälle auftreten können.
Aktuelle Situation in Deutschland
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 686 FSME-Erkrankungen gemeldet. Dies ist die zweithöchste Zahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 und entspricht beinahe dem Doppelten des jährlichen Medianwerts von 352 Erkrankungen. Bereits in 2020 wurde mit 718 Fällen ein Rekordsetzten. Professor Dr. Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME, merkte an, dass infizierte Zecken in ganz Deutschland vorkommen, was eine Besorgnis über die Ausbreitung der Krankheit auslöst. Zudem empfiehlt die Pharmazeutische Zeitung eine generelle Klassifizierung ganz Deutschlands als Risikogebiet.
Besonders betroffen sind Personen über 40 Jahre, die ein erhöhtes Risiko für schwere Erkrankungen haben, insbesondere Senioren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Menschen, die in Risikogebieten leben oder beruflich gefährdet sind, wie z.B. Mitarbeiter in der Forst- oder Landwirtschaft. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen, wobei die zweite Impfung 2 bis 12 Wochen nach der ersten und die dritte Impfung 5 bis 12 Monate danach verabreicht wird. Auffrischimpfungen sind nach drei Jahren erforderlich, wenn das Ansteckungsrisiko weiterhin besteht, gefolgt von Auffrischungen alle fünf Jahre.
Zukünftige Schritte im Landkreis Elbe-Elster
Aufgrund der neuen Risikobewertung plant der Landkreis Elbe-Elster, eine Erklärung mit Handlungsempfehlungen abzugeben. Die Bevölkerung soll über Risiken, Krankheitszeichen und präventive Maßnahmen informiert werden. Es ist wichtig zu betonen, dass FSME durch Zeckenstiche übertragen wird, wobei nicht jeder Stich zu einer Infektion führt. Es gibt derzeit keine spezifische Behandlung gegen FSME. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. In schweren Fällen kann eine intensivmedizinische Betreuung erforderlich werden.