
Vom 13. bis 15. Juni 2025 findet in Finsterwalde ein Chor-Festival statt, das die lange Sangestradition der Stadt feiert. Der Finsterwalder Marktplatz wird zum Mittelpunkt dieses Events, das Chöre aus ganz Brandenburg versammelt. Die Stadt hat sich einen Namen als Zentrum des Chorgesangs gemacht und wird auch mit dem immateriellen UNESCO-Kulturerbe ausgezeichnet, wie Antenne Brandenburg berichtet.
Das Festival wird mit einer Sommerparty der Kreismusik- und Kunstschule Elbe-Elster eröffnet, die am Freitagabend ab 17:00 Uhr als Open-Air-Konzert stattfindet. Der Samstag steht im Zeichen der Chöre und des geselligen Beisammenseins. Von 10:00 bis 18:00 Uhr singen die Chöre auf dem Marktplatz, und alle Beteiligten haben die Möglichkeit, das Festival zu genießen. Ein besonderes Highlight wird der gemeinsame Auftritt aller Chöre sein, der mit einem eigens komponierten Titel endet.
Kulturelles Erbe der Finsterwalder Sangestradition
Kulturministerin Manja Schüle hat die Aufnahme der Finsterwalder Sangestradition in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes begrüßt. Finsterwalde wird seit 1901 als Sängerstadt bezeichnet und die lokale Kultur ist durch den Klassiker „Wir sind die Sänger von Finsterwalde“ von Wilhelm Wolff (1899) geprägt. Seit den 1950er Jahren sind die Sänger fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Stadt. Zwei bekannte Ensembles, der Männerchor ‚Einigkeit‘ und die ‚Finsterwalder Sänger‘, haben jährlich ungefähr 60 Auftritte.
Ein weiterer bedeutender kultureller Höhepunkt in Finsterwalde ist das Sängerfest, das alle zwei Jahre stattfindet und als eines der größten Volksfeste Brandenburgs gilt. Auch der internationale Wettbewerb im Jazz-Pop-Gesang um den ‚Finsterwalder Sänger‘, der im Jahr 2002 ins Leben gerufen wurde, zeigt die Vielfalt und den Reichtum der Musikszene in der Stadt. In museumsüblichen Rahmen wird darüber hinaus die Geschichte des Gemeinschaftsgesangs im Finsterwalder Sänger- und Kaufmannsmuseum thematisiert.
Immaterielles Kulturerbe und kulturelle Vielfalt
Das immaterielle Kulturerbe umfasst lebendige Alltagskultur, die über Generationen weitergegeben wird. Dazu zählen auch Bräuche, Feste, Musik und mündliche Überlieferungen, die eine zentrale Rolle im sozialen Gefüge der Gemeinschaft spielen. Deutschland ist seit 2013 Teil des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes und zählt derzeit 144 Einträge im bundesweiten Verzeichnis, zu denen auch die Bräuche der Lausitzer Sorben und die manuelle Glasfertigung gehören, wie Brandenburg.de deutlich macht.
Die Wertschätzung und der Erhalt solcher Traditionen sind nicht nur für die Region von Bedeutung, sondern tragen auch zur kulturellen Diversität auf globaler Ebene bei. An diesem Wochenende im Juni wird Finsterwalde erneut als strahlendes Beispiel für die lebendige Sangeskunst im Land fungieren und das kulturelle Erbe der Region feierlich zur Schau stellen.