
Die Stadt Lübben (Spreewald) steht vor der Herausforderung, einen illegalen Cross-Parcours im Naturschutzgebiet in Treppendorf zu beseitigen. Laut Wochenkurier ergriffen die zuständigen Behörden Maßnahmen, nachdem der erhebliche Eingriff in das geschützte Biotop festgestellt wurde. Verbotsschilder wurden aufgestellt, und die Kontrollen sollen nun verstärkt werden, um die illegale Nutzung des Naturschutzgebiets zu unterbinden.
Das Biotop in der Flur 2, Flurstück 212, hat eine immense Bedeutung für die lokale Flora und Fauna. Die Forstbehörde hat darauf hingewiesen, dass dieses Gebiet als besonders schützenswert gilt, sowohl nach dem Bundesnaturschutzgesetz als auch nach dem Brandenburgischen Naturschutzgesetz. Auch wenn die Schäden im Wald und Biotop erst seit einigen Wochen bekannt sind, so sind die Auswirkungen bereits gravierend. Dabei wurden Bodenabtragungen, Aufschüttungen und die Lagerung von nicht zum Wald gehörenden Stoffen festgestellt.
Illegale Veränderungen im Biotop
Unbekannte riskierten die Zerstörung des Lebensraums, indem sie Sprungschanzen und Sprunghügel mit OSB-Platten und Rundholz errichteten. Dieser nicht genehmigte Eingriff erstreckt sich über etwa 4.000 Quadratmeter und wird als Waldumwandlung gewertet. Sobald der Verursacher bekannt ist, könnten ihm hohe Kosten für die Rückführung und Angleichung des Terrains auferlegt werden. Auch die Entsorgung von Müll wird zusätzliche Mittel erfordern.
Die Stadt hat daher das Ordnungsamt, die Forstbehörde und die Polizei mit der verstärkten Überwachung des Gebiets beauftragt. Der Zugang und das Befahren des geschützten Biotops mit Fahrzeugen sind verboten, und bei Zuwiderhandlungen drohen Bußgelder von bis zu 100.000 Euro. Für unbefugtes Lagern von Materialien können sogar bis zu 20.000 Euro fällig werden. Neben rechtlichen Konsequenzen stellt der Cross-Parcours auch eine Gefahr für die Benutzer sowie für die Tiere und die Natur insgesamt dar.
Cross-Parcours und Fitnessmöglichkeiten
Dennoch zeigt sich, dass beim Bau und der Einrichtung solcher Anlagen der Artenschutz beachtet werden muss. Ähnliche Konflikte, wie sie in Berlin bei diversen Bauprojekten auftreten, belegen die Wichtigkeit des Umweltschutzes. Dort führt der Schutz von Brutplätzen und geschützten Arten wie dem Haussperling immer wieder zu Verzögerungen bei Bauvorhaben. So war zuletzt der Abriss des Cantianstadions aufgrund unzureichender Artenschutzmaßnahmen gestoppt worden, was deutlich macht, dass auch in Lübben die Balance zwischen sportlichen Betätigungen und dem Schutz der Natur gewahrt werden muss.
Die Entwicklungen rund um den Cross-Parcours sowie die sich abzeichnenden Konflikte zwischen Naturschutz und Freizeitgestaltung stellen die Stadt Lübben vor eine wichtige Entscheidung. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zum Artenschutz könnte langfristig die Weichen für eine nachhaltige Stadtentwicklung stellen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Natur im Spreewald erhalten bleibt.